Espresso AI: Q&A mit Mathias Golombek, CTO bei Exasol

Nahezu alle Unternehmen beschäftigen sich heute mit dem Thema KI und die überwiegende Mehrheit hält es für die wichtigste Zukunftstechnologie – dennoch tun sich nach wie vor viele schwer, die ersten Schritte in Richtung Einsatz von KI zu gehen. Woran scheitern Initiativen aus Ihrer Sicht?

Zu den größten Hindernissen zählen Governance-Bedenken, etwa hinsichtlich Themen wie Sicherheit und Compliance, unklare Ziele und eine fehlende Implementierungsstrategie. Mit seinen flexiblen Bereitstellungsoptionen in der Public/Private Cloud, on-Premises oder in hybriden Umgebungen macht Exasol seine Kunden unabhängig von bestimmten Plattform- und Infrastrukturbeschränkungen, sorgt für die unkomplizierte Integration von KI-Funktionalitäten und ermöglicht Zugriff auf Datenerkenntnissen in real-time – und das, ohne den gesamten Tech-Stack austauschen zu müssen.

Dies ist der eine Teil – der technologische Teil – die Schritte, die die Unternehmen  –selbst im Vorfeld gehen müssen, sind die Festlegung von klaren Zielen und KPIs und die Etablierung einer Datenkultur. Das Management sollte für Akzeptanz sorgen, indem es die Vorteile der Nutzung klar beleuchtet, Vorbehalte ernst nimmt und sie ausräumt. Der Weg zum datengetriebenen Unternehmen stellt für viele, vor allem wenn sie eher traditionell aufgestellt sind, einen echten Paradigmenwechsel dar. Führungskräfte sollten hier Orientierung bieten und klar darlegen, welche Rolle die Nutzung von Daten und der Einsatz neuer Technologien für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen und für jeden Einzelnen spielen. Durch eine Kultur der offenen Kommunikation werden Teams dazu ermutigt, digitale Lösungen zu finden, die sowohl ihren individuellen Anforderungen als auch den Zielen des Unternehmens entsprechen. Dazu gehört es natürlich auch, die eigenen Teams zu schulen und mit dem entsprechenden Know-how auszustatten.

Wie unterstützt Exasol die Kunden bei der Implementierung von KI?

Datenabfragen in natürlicher Sprache können, das ist spätestens seit dem Siegeszug von ChatGPT klar, generativer KI den Weg in die Unternehmen ebnen und ihnen ermöglichen, sich datengetrieben aufzustellen. Mit der Integration von Veezoo sind auch die Kunden von Exasol Espresso in der Lage, Datenabfragen in natürlicher Sprache zu stellen und KI unkompliziert in ihrem Arbeitsalltag einzusetzen.  Mit dem integrierten autoML-Tool von TurinTech können Anwender zudem durch den Einsatz von ML-Modellen die Performance ihrer Abfragen direkt in ihrer Datenbank maximieren. So gelingt BI-Teams echte Datendemokratisierung und sie können mit ML-Modellen experimentieren, ohne dabei auf Support von ihren Data-Science-Teams angewiesen zu sei.

All dies trägt zur Datendemokratisierung – ein entscheidender Punkt auf dem Weg zum datengetriebenen Unternehmen, denn in der Vergangenheit scheiterte die Umsetzung einer unternehmensweiten Datenstrategie häufig an Engpässen, die durch Data Analytics oder Data Science Teams hervorgerufen werden. Espresso AI ermöglicht Unternehmen einen schnelleren und einfacheren Zugang zu Echtzeitanalysen.

Was war der Grund, Exasol Espresso mit KI-Funktionen anzureichern?

Immer mehr Unternehmen suchen nach Möglichkeiten, sowohl traditionelle als auch generative KI-Modelle und -Anwendungen zu entwickeln – das entsprechende Feedback unserer Kunden war einer der Hauptfaktoren für die Entwicklung von Espresso AI.

Ziel der Unternehmen ist es, ihre Datensilos aufzubrechen – oft haben Data Science Teams viele Jahre lang in Silos gearbeitet. Mit dem Siegeszug von GenAI durch ChatGPT hat ein deutlicher Wandel stattgefunden – KI ist greifbarer geworden, die Technologie ist zugänglicher und auch leistungsfähiger geworden und die Unternehmen suchen nach Wegen, die Technologie gewinnbringend einzusetzen.

Um sich wirklich datengetrieben aufzustellen und das volle Potenzial der eigenen Daten und der Technologien vollumfänglich auszuschöpfen, müssen KI und Data Analytics sowie Business Intelligence in Kombination gebracht werden. Espresso AI wurde dafür entwickelt, um genau das zu tun.

Und wie sieht die weitere Entwicklung aus? Welche Pläne hat Exasol?

 Eines der Schlüsselelemente von Espresso AI ist das AI Lab, das es Data Scientists ermöglicht, die In-Memory-Analytics-Datenbank von Exasol nahtlos und schnell in ihr bevorzugtes Data-Science-Ökosystem zu integrieren. Es unterstützt jede beliebige Data-Science-Sprache und bietet eine umfangreiche Liste von Technologie-Integrationen, darunter PyTorch, Hugging Face, scikit-learn, TensorFlow, Ibis, Amazon Sagemaker, Azure ML oder Jupyter.

Weitere Integrationen sind ein wichtiger Teil unserer Roadmap. Während sich die ersten auf die Plattformen etablierter Anbieter konzentrierten, werden wir unser AI Lab weiter ausbauen und es werden Integrationen mit Open-Source-Tools erfolgen. Nutzer werden so in der Lage sein, eine Umgebung zu schaffen, in der sich Data Scientists wohlfühlen. Durch die Ausführung von ML-Modellen direkt in der Exasol-Datenbank können sie so die maximale Menge an Daten nutzen und das volle Potenzial ihrer Datenschätze ausschöpfen.

Über Exasol-CEO Martin Golombek

Mathias Golombek ist seit Januar 2014 Mitglied des Vorstands der Exasol AG. In seiner Rolle als Chief Technology Officer verantwortet er alle technischen Bereiche des Unternehmens, von Entwicklung, Produkt Management über Betrieb und Support bis hin zum fachlichen Consulting.

Über Exasol und Espresso AI

Sie leiden unter langsamer Business Intelligence, mangelnder Datenbank-Skalierung und weiteren Limitierungen in der Datenanalyse? Exasol bietet drei Produkte an, um Ihnen zu helfen, das Maximum aus Analytics zu holen und schnellere, tiefere und kostengünstigere Insights zu erzielen.

Kein Warten mehr auf das “Spinning Wheel”. Von Grund auf für Geschwindigkeit konzipiert, basiert Espresso auf einer einmaligen Datenbankarchitektur aus In-Memory-Caching, spaltenorientierter Datenspeicherung, “Massively Parallel Processing” (MPP), sowie Auto-Tuning. Damit können selbst die komplexesten Analysen beschleunigt und bessere Erkenntnisse in atemberaubender Geschwindigkeit geliefert werden.

Object-centric Data Modelling for Process Mining and BI

Object-centric Process Mining on Data Mesh Architectures

In addition to Business Intelligence (BI), Process Mining is no longer a new phenomenon, but almost all larger companies are conducting this data-driven process analysis in their organization.

The database for Process Mining is also establishing itself as an important hub for Data Science and AI applications, as process traces are very granular and informative about what is really going on in the business processes.

The trend towards powerful in-house cloud platforms for data and analysis ensures that large volumes of data can increasingly be stored and used flexibly. This aspect can be applied well to Process Mining, hand in hand with BI and AI.

New big data architectures and, above all, data sharing concepts such as Data Mesh are ideal for creating a common database for many data products and applications.

The Event Log Data Model for Process Mining

Process Mining as an analytical system can very well be imagined as an iceberg. The tip of the iceberg, which is visible above the surface of the water, is the actual visual process analysis. In essence, a graph analysis that displays the process flow as a flow chart. This is where the processes are filtered and analyzed.

The lower part of the iceberg is barely visible to the normal analyst on the tool interface, but is essential for implementation and success: this is the Event Log as the data basis for graph and data analysis in Process Mining. The creation of this data model requires the data connection to the source system (e.g. SAP ERP), the extraction of the data and, above all, the data modeling for the event log.

Simple Data Model for a Process Mining Event Log

Simple Data Model for a Process Mining Event Log.

As part of data engineering, the data traces that indicate process activities are brought into a log-like schema. A simple event log is therefore a simple table with the minimum requirement of a process number (case ID), a time stamp and an activity description.

Event Log in Process Mining

Example Event Log for Process Mining

An Event Log can be seen as one big data table containing all the process information. Splitting this big table into several data tables is due to the goal of increasing the efficiency of storing the data in a normalized database.

The following example SQL-query is inserting Event-Activities from a SAP ERP System into an existing event log database table (one big table). It shows that events are based on timestamps (CPUDT, CPUTM) and refer each to one of a list of possible activities (dependent on VGABE).

Attention: Please see this SQL as a pure example of event mining for a classic (single table) event log! It is based on a German SAP ERP configuration with customized processes.

An Event Log can also include many other columns (attributes) that describe the respective process activity in more detail or the higher-level process context.

Incidentally, Process Mining can also work with more than just one timestamp per activity. Even the small Process Mining tool Fluxicon Disco made it possible to handle two activities from the outset. For example, when creating an order in the ERP system, the opening and closing of an input screen could be recorded as a timestamp and the execution time of the micro-task analyzed. This concept is continued as so-called task mining.

Task Mining

Task Mining is a subtype of Process Mining and can utilize user interaction data, which includes keystrokes, mouse clicks or data input on a computer. It can also include user recordings and screenshots with different timestamp intervals.

As Task Mining provides a clearer insight into specific sub-processes, program managers and HR managers can also understand which parts of the process can be automated through tools such as RPA. So whenever you hear that Process Mining can prepare RPA definitions you can expect that Task Mining is the real deal.

Machine Learning for Process and Task Mining on Text and Video Data

Process Mining and Task Mining is already benefiting a lot from Text Recognition (Named-Entity Recognition, NER) by Natural Lamguage Processing (NLP) by identifying events of processes e.g. in text of tickets or e-mails. And even more Task Mining will benefit form Computer Vision since videos of manufacturing processes or traffic situations can be read out. Even MTM analysis can be done with Computer Vision which detects movement and actions in video material.

Object-Centric Process Mining

Object-centric Process Data Modeling is an advanced approach of dynamic data modelling for analyzing complex business processes, especially those involving multiple interconnected entities. Unlike classical process mining, which focuses on linear sequences of activities of a specific process chain, object-centric process mining delves into the intricacies of how different entities, such as orders, items, and invoices, interact with each other. This method is particularly effective in capturing the complexities and many-to-many relationships inherent in modern business processes.

Note from the author: The concept and name of object-centric process mining was introduced by Wil M.P. van der Aalst 2019 and as a product feature term by Celonis in 2022 and is used extensively in marketing. This concept is based on dynamic data modelling. I probably developed my first event log made of dynamic data models back in 2016 and used it for an industrial customer. At that time, I couldn’t use the Celonis tool for this because you could only model very dedicated event logs for Celonis and the tool couldn’t remap the attributes of the event log while on the other hand a tool like Fluxicon disco could easily handle all kinds of attributes in an event log and allowed switching the event perspective e.g. from sales order number to material number or production order number easily.

An object-centric data model is a big deal because it offers the opportunity for a holistic approach and as a database a single source of truth for Process Mining but also for other types of analytical applications.

Enhancement of the Data Model for Obect-Centricity

The Event Log is a data model that stores events and their related attributes. A classic Event Log has next to the Case ID, the timestamp and a activity description also process related attributes containing information e.g. about material, department, user, amounts, units, prices, currencies, volume, volume classes and much much more. This is something we can literally objectify!

The problem of this classic event log approach is that this information is transformed and joined to the Event Log specific to the process it is designed for.

An object-centric event log is a central data store for all kind of events mapped to all relevant objects to these events. For that reason our event log – that brings object into the center of gravity – we need a relational bridge table (Event_Object_Relation) into the focus. This tables creates the n to m relation between events (with their timestamps and other event-specific values) and all objects.

For fulfillment of relational database normalization the object table contains the object attributes only but relates their object attribut values from another table to these objects.

Advanced Event Log with dynamic Relations between Objects and Events

Advanced Event Log with dynamic Relations between Objects and Events

The above showed data model is already object-centric but still can become more dynamic in order to object attributes by object type (e.g. the type material will have different attributes then the type invoice or department). Furthermore the problem that not just events and their activities have timestamps but also objects can have specific timestamps (e.g. deadline or resignation dates).

Advanced Event Log with dynamic Relations between Objects and Events and dynamic bounded attributes and their values to Events - And the same for Objects.

Advanced Event Log with dynamic Relations between Objects and Events and dynamic bounded attributes and their values to Events – And the same for Objects.

A last step makes the event log data model more easy to analyze with BI tools: Adding a classical time dimension adding information about each timestamp (by date, not by time of day), e.g. weekdays or public holidays.

Advanced Event Log with dynamic Relations between Objects and Events and dynamic bounded attributes and their values to Events and Objects. The measured timestamps (and duration times in case of Task Mining) are enhanced with a time-dimension for BI applications.

Advanced Event Log with dynamic Relations between Objects and Events and dynamic bounded attributes and their values to Events and Objects. The measured timestamps (and duration times in case of Task Mining) are enhanced with a time-dimension for BI applications.

For analysis the way of Business Intelligence this normalized data model can already be used. On the other hand it is also possible to transform it into a fact-dimensional data model like the star schema (Kimball approach). Also Data Science related use cases will find granular data e.g. for training a regression model for predicting duration times by process.

Note from the author: Process Mining is often regarded as a separate discipline of analysis and this is a justified classification, as process mining is essentially a graph analysis based on the event log. Nevertheless, process mining can be considered a sub-discipline of business intelligence. It is therefore hardly surprising that some process mining tools are actually just a plugin for Power BI, Tableau or Qlik.

Storing the Object-Centrc Analytical Data Model on Data Mesh Architecture

Central data models, particularly when used in a Data Mesh in the Enterprise Cloud, are highly beneficial for Process Mining, Business Intelligence, Data Science, and AI Training. They offer consistency and standardization across data structures, improving data accuracy and integrity. This centralized approach streamlines data governance and management, enhancing efficiency. The scalability and flexibility provided by data mesh architectures on the cloud are very beneficial for handling large datasets useful for all analytical applications.

Note from the author: Process Mining data models are very similar to normalized data models for BI reporting according to Bill Inmon (as a counterpart to Ralph Kimball), but are much more granular. While classic BI is satisfied with the header and item data of orders, process mining also requires all changes to these orders. Process mining therefore exceeds this data requirement. Furthermore, process mining is complementary to data science, for example the prediction of process runtimes or failures. It is therefore all the more important that these efforts in this treasure trove of data are centrally available to the company.

Central single source of truth models also foster collaboration, providing a common data language for cross-functional teams and reducing redundancy, leading to cost savings. They enable quicker data processing and decision-making, support advanced analytics and AI with standardized data formats, and are adaptable to changing business needs.

DATANOMIQ Data Mesh Cloud Architecture - This image is animated! Click to enlarge!

DATANOMIQ Data Mesh Cloud Architecture – This image is animated! Click to enlarge!

 

Central data models in a cloud-based Data Mesh Architecture (e.g. on Microsoft Azure, AWS, Google Cloud Platform or SAP Dataverse) significantly improve data utilization and drive effective business outcomes. And that´s why you should host any object-centric data model not in a dedicated tool for analysis but centralized on a Data Lakehouse System.

About the Process Mining Tool for Object-Centric Process Mining

Celonis is the first tool that can handle object-centric dynamic process mining event logs natively in the event collection. However, it is not neccessary to have Celonis for using object-centric process mining if you have the dynamic data model on your own cloud distributed with the concept of a data mesh. Other tools for process mining such as Signavio, UiPath, and process.science or even the simple desktop tool Fluxicon Disco can be used as well. The important point is that the data mesh approach allows you to easily generate classic event logs for each analysis perspective using the dynamic object-centric data model which can be used for all tools of process visualization…

… and you can also use this central data model to generate data extracts for all other data applications (BI, Data Science, and AI training) as well!

DATANOMIQ Cloud Architecture for Data Mesh - Process Mining, BI and Data Science Applications

Data Mesh Architecture on Cloud for BI, Data Science and Process Mining

Companies use Business Intelligence (BI), Data Science, and Process Mining to leverage data for better decision-making, improve operational efficiency, and gain a competitive edge. BI provides real-time data analysis and performance monitoring, while Data Science enables a deep dive into dependencies in data with data mining and automates decision making with predictive analytics and personalized customer experiences. Process Mining offers process transparency, compliance insights, and process optimization. The integration of these technologies helps companies harness data for growth and efficiency.

Applications of BI, Data Science and Process Mining grow together

More and more all these disciplines are growing together as they need to be combined in order to get the best insights. So while Process Mining can be seen as a subpart of BI while both are using Machine Learning for better analytical results. Furthermore all theses analytical methods need more or less the same data sources and even the same datasets again and again.

Bring separate(d) applications together with Data Mesh

While all these analytical concepts grow together, they are often still seen as separated applications. There often remains the question of responsibility in a big organization. If this responsibility is decided as not being a central one, Data Mesh could be a solution.

Data Mesh is an architectural approach for managing data within organizations. It advocates decentralizing data ownership to domain-oriented teams. Each team becomes responsible for its Data Products, and a self-serve data infrastructure is established. This enables scalability, agility, and improved data quality while promoting data democratization.

In the context of a Data Mesh, a Data Product refers to a valuable dataset or data service that is managed and owned by a specific domain-oriented team within an organization. It is one of the key concepts in the Data Mesh architecture, where data ownership and responsibility are distributed across domain teams rather than centralized in a single data team.

A Data Product can take various forms, depending on the domain’s requirements and the data it manages. It could be a curated dataset, a machine learning model, an API that exposes data, a real-time data stream, a data visualization dashboard, or any other data-related asset that provides value to the organization.

However, successful implementation requires addressing cultural, governance, and technological aspects. One of this aspect is the cloud architecture for the realization of Data Mesh.

Example of a Data Mesh on Microsoft Azure Cloud using Databricks

The following image shows an example of a Data Mesh created and managed by DATANOMIQ for an organization which uses and re-uses datasets from various data sources (ERP, CRM, DMS, IoT,..) in order to provide the data as well as suitable data models as data products to applications of Data Science, Process Mining (Celonis, UiPath, Signavio & more) and Business Intelligence (Tableau, Power BI, Qlik & more).

Data Mesh on Azure Cloud with Databricks and Delta Lake for Applications of Business Intelligence, Data Science and Process Mining.

Data Mesh on Azure Cloud with Databricks and Delta Lake for Applications of Business Intelligence, Data Science and Process Mining.

Microsoft Azure Cloud is favored by many companies, especially for European industrial companies, due to its scalability, flexibility, and industry-specific solutions. It offers robust IoT and edge computing capabilities, advanced data analytics, and AI services. Azure’s strong focus on security, compliance, and global presence, along with hybrid cloud capabilities and cost management tools, make it an ideal choice for industrial firms seeking to modernize, innovate, and improve efficiency. However, this concept on the Azure Cloud is just an example and can easily be implemented on the Google Cloud (GCP), Amazon Cloud (AWS) and now even on the SAP Cloud (Datasphere) using Databricks.

Databricks is an ideal tool for realizing a Data Mesh due to its unified data platform, scalability, and performance. It enables data collaboration and sharing, supports Delta Lake for data quality, and ensures robust data governance and security. With real-time analytics, machine learning integration, and data visualization capabilities, Databricks facilitates the implementation of a decentralized, domain-oriented data architecture we need for Data Mesh.

Furthermore there are also alternate architectures without Databricks but more cloud-specific resources possible, for Microsoft Azure e.g. using Azure Synapse instead. See this as an example which has many possible alternatives.

Summary – What value can you expect?

With the concept of Data Mesh you will be able to access all your organizational internal and external data sources once and provides the data as several data models for all your analytical applications. The data models are seen as data products with defined value, costs and ownership. Each applications has its own data model. While Data Science Applications have more raw data, BI applications get their well prepared star schema galaxy models, and Process Mining apps get normalized event logs. Using data sharing (in Databricks: Delta Sharing) data products or single datasets can be shared through applications and owners.

How to reduce costs for Process Mining

Process mining has emerged as a powerful Business Process Intelligence discipline (BPI) for analyzing and improving business processes. It involves extracting data from source systems to gain insights into process behavior and uncover opportunities for optimization. While there are many approaches to create value with process mining, organizations often face challenges when it comes to the cost of implementing the necessary solution. In this article, we will highlight the key elements when it comes to process mining architectures as well as the most common mistakes, to help organizations leverage the power of process mining while maintain cost control.

Process Mining - Elements of Process Mining and their cost aspects

Process Mining – Elements of Process Mining and their cost aspects

Data Extraction for process mining

Most process mining projects underestimate the complexity of data extraction. Even for well-known sources like SAP-ERP’s, the extraction often consumes 50% of the first pilot’s resources. As a result, the extraction pipelines are often built with the credo of “asap” and this is where the cost-drama begins. Process Mining demands Big Data in 99% of the cases, releasing bad developed extraction jobs will end in big cost chunks down the value stream. Frequently organizations perform full loads of big SAP tables, causing source system performance impact, increasing maintenance, and moving hundred GB’s of data on daily basis without any new value. Other organizations fall for the connectors, provided by some process mining platform tools, promising time-to-value being the best. Against all odds the data is getting extracted then into costly third-party platforms where they can be only consumed by the platforms process mining tool itself. On top of that, these organizations often perform more than one Business Process Intelligence discipline, resulting in extracting the exact same data multiple times.

Process Mining - Data Extraction

Process Mining – Data Extraction

The data extraction for process mining should be well planed and match the data strategy of the organization. By considering lightweighted data preprocessing techniques organizations can save both time and money. When accepting the investment character of big data extractions, the investment should be done properly in the beginning and therefore cost beneficial in the long term.

Cloud-Based infrastructure with process mining?

Depending on the data strategy of one organization, one cost-effective approach to process mining could be to leverage cloud computing resources. Cloud platforms, such as Amazon Web Services (AWS), Microsoft Azure, or Google Cloud Platform (GCP), provide scalable and flexible infrastructure options. By using cloud services, organizations can avoid the upfront investment in hardware and maintenance costs associated with on-premises infrastructure. They can pay for resources on a pay-as-you-go basis, scaling up or down as needed, which can significantly reduce costs. When dealing with big data in the cloud, meeting the performance requirements while keeping cost control can be a balancing act, that requires a high skillset in cloud technologies. Depending the organization situation and data strategy, on premises or hybrid approaches should be also considered. But costs won’t decrease only migrating from on-premises to cloud and vice versa. What makes the difference is a smart ETL design capturing the nature of process mining data.

Process Mining Cloud Architecture on "pay as you go" base.

Process Mining Cloud Architecture on “pay as you go” base.

Storage for process mining data

Storing data is a crucial aspect of process mining, as in most cases big data is involved. Instead of investing in expensive data storage solutions, which some process mining solutions offer, organizations can opt for cost-effective alternatives. Cloud storage services like Amazon S3, Azure Blob Storage, or Google Cloud Storage provide highly scalable and durable storage options at a fraction of the cost of process mining storage systems. By utilizing these services, organizations can store large volumes of event data without incurring substantial expenses. Moreover, when big data engineering technics, consider profound process mining logics the storage cost cut down can be tremendous.

Process Mining - Infrastructure Cost Curve - On-Premise vs Cloud

Process Mining – Infrastructure Cost Curve: On-Premise vs Cloud

Process Mining Tools

While some commercial process mining tools can be expensive, there are several powerful more economical alternatives available. Tools like Process Science, ProM, and Disco provide comprehensive process mining capabilities without the hefty price tag. These tools offer functionalities such as event log import, process discovery, conformance checking, and performance analysis. Organizations often mismanage the fact, that there can and should be more then one process mining tool available. As expensive solutions like Celonis have their benefits, not all use cases make up for the price of these tools. As a result, these low ROI-use cases will eat up the margin, or (and that’s even more critical) little promising use cases won’t be investigated on and therefore high hanging fruits never discovered. Leveraging process mining tools can significantly reduce costs while still enabling organizations to achieve valuable process insights.

Process Mining Tool Landscape

Process Mining Tool Landscape (examples shown)

Collaboration

Another cost-saving aspect is to encourage collaboration within the organization itself. Most process mining initiatives require the input from process experts and often involve multiple stakeholders across different departments. By establishing cross-functional teams and supporting collaboration, organizations can share resources and distribute the cost burden. This approach allows for the pooling of expertise, reduces duplication of efforts, and facilitates knowledge exchange, all while keeping costs low.

Process Mining Team Structure

Process Mining Team Structure

Conclusion

Process mining offers tremendous potential for organizations seeking to optimize their business processes. While many organizations start process mining projects euphorically, the costs set an abrupt end to the party. Implementing a low-cost and collaborative architecture can help to create a sustainable value for the organization. By leveraging cloud-based infrastructure, cost-effective storage solutions, big data engineering techniques, process mining tools, well developed data extractions, lightweight data preprocessing techniques, and fostering collaboration, organizations can embark on process mining initiatives without straining their budgets. With the right approach, organizations can unlock the power of process mining and drive operational excellence without losing cost control.

One might argue that implementing process mining is not only about the costs. In the end each organization must consider the long-term benefits and return on investment (ROI). But with a cost controlled and sustainable process mining approach, return on investment is likely higher and less risky.

This article provides general information for process mining cost reduction. Specific strategic decisions should always consider the unique requirements and restrictions of individual organizations.

Praxisbeispiel: Data Science im Banking

Wie sich mit Data Science die Profitabilität des Kreditkartengeschäfts einer Bank nachhaltig steigern lässt.

Die Fragestellung

Das Kreditkartengeschäft einer Bank brachte nicht die erhofften Gewinne ein, weshalb die Pricing-Strategie dieses Geschäftszweiges optimiert werden sollte. Hierbei sollte allerdings unbedingt vermieden werden, dass Kund:innen aufgrund erhöhter Zinskosten abspringen.

Die Frage, die sich hieraus ergab, lautete: Welche der Kund:innen würden höhere Zinskosten akzeptieren und welche würden bei einer Erhöhung der Zinsen ihre Kreditkarte kündigen? Um Kündigungen zu vermeiden, sollten deshalb zunächst eindeutige Kundensegmente identifiziert werden. Das Ziel war weiterhin, den weniger preissensitiven Kund:innen neue, lukrativere Kreditprodukte anzubieten, ohne gleichzeitig die Loyalität der Kund:innen zu gefährden.

Das Vorgehen

Um die verschiedenen Kundengruppen zu identifizieren, sollten die Kund:innen mithilfe einer Clustering-Analyse in klar voneinander abgegrenzte Segmente eingeteilt werden. Bei einer Clustering-Analyse handelt es sich um ein maschinelles Lernverfahren, bei dem Datenpunkte, in diesem Fall also Kund:innen zu Clustern oder Segmenten zusammengefasst werden. Bei einer solchen Analyse werden jene Kund:innen zu Clustern zusammengefasst, die sich in vielen Eigenschaften ähneln.

Der Vorteil an diesem Vorgehen ist, dass bei einer Clustering-Analyse eine Vielzahl an Eigenschaften gleichzeitig betrachtet werden kann. Außerdem können die erstellten Segmente dynamisch angepasst werden, wenn neue Daten in die Analyse eingehen. Zudem bietet ein Clustering-Modell die Möglichkeit, neue Kunden zu bewerten und einem bestehenden Cluster zuzuordnen, sofern die entsprechenden Daten über sie vorliegen.

Kunden segmentieren

Die Bank verfügte über vielfältige Daten den Kund:innen. Dazu gehörten persönliche Informationen wie Alter, Geschlecht, Bonität, Anzahl und Art der genutzten Kreditprodukte, Anzahl und Art der mit der Kreditkarte getätigten Transaktionen, aber auch Informationen zur bisherigen Beziehung zwischen Kund:in und Bank, wie beispielsweise Kontaktaufnahmen mit dem Kundenservice, Beschwerden, Net Promoter Score u.s.w.

Nachdem die Kund:innen anhand all dieser Eigenschaften einer Clustering-Analyse unterzogen worden waren, konnten verschiedene Gruppen identifiziert werden. Ein Vergleich dieser Gruppen untereinander ergab, dass es Kund:innen gibt, für die der Umfang der gebotenen Leistungen der Bank wichtiger war als der Zinssatz, also der Preis dieser Leistungen. Diese Kund:innen waren entsprechend als weniger preissensitiv bezüglich der Zinskosten einzuschätzen. In einem weiteren Segment wurden Kunden identifiziert, die eine Steigerung des Zinssatzes akzeptieren würden, weil sie die Kreditkarte sehr häufig verwendeten.

Durch die Bestimmung dieser wenig preissensitiven Cluster war die Bank zunächst in der Lage, diesen Kund:innen neue und lukrativere Kreditprodukte anzubieten.

Kundenloyalität messen

Darüber hinaus war der Bank wichtig, auch die Kundenzufriedenheit und -loyalität genauer zu beobachten, um Abwanderungen zu vermeiden.

Eine Möglichkeit, die Zufriedenheit und Loyalität von Kund:innen einzuschätzen besteht darin, ihre Sprache zu untersuchen, wenn sie im Austausch mit dem Kundenservice stehen. Aufgrund ihrer Wortwahl – ob mündlich oder schriftlich – können KI-Technologien den Emotionszustand der Kund:innen bestimmen. Positive Emotionen können hierbei allgemein als Zeichen der Loyalität und Zufriedenheit gedeutet werden, wohingegen negative Emotionen vor allem in Beschwerden oder schlechten Bewertungen vorkommen, die einen Kundenverlust zur Folge haben können. Das Ziel der Bank war es, Anfragen mit negativen Emotionen, also wahrscheinlich Beschwerden oder negative Bewertungen schneller zu erkennen, um diese priorisiert beantworten zu können und so einen drohenden Kundenverlust zu vermeiden.

In der Sprache ausgedrückte positive oder negative Emotionen können mit einer sogenannten Sentiment Analysis untersucht werden, wobei die Sprache der Kunden – ob schriftlich oder mündlich – mit KI-Technologien untersucht wird. Dafür kommt Natural Language Processing – eine Reihe der KI-Technologien zur Analyse menschlicher Sprache – zur Anwendung. Anhand dieser KI-Technologie wurden eingehende Nachrichten und Bewertungen einer automatischen Voruntersuchung unterzogen. Nachrichten und Bewertungen, die mit negativen Emotionen assoziiert wurden, wurden priorisiert bearbeitet. Durch die priorisierte Bearbeitung konnte eine 50%ige Reduktion der Antwortzeiten auf Beschwerden erzielt werden.

Die Ergebnisse

In diesem Projekt konnte die Bank durch verschiedene Ansätze das Kreditkartengeschäft optimieren sowie die Kundenreaktion auf die Zinssteigerung bzw. die Kundenloyalität in Echtzeit messen:

  • Mithilfe von Clustering konnten Kund:innen in Cluster eingeteilt werden, die sich in bestimmten, für die Bank wichtige Eigenschaften stark ähnelten. Durch die Bestimmung wenig preissensitiver Cluster war die Bank in der Lage, diesen Kund:innen neue und lukrativere Kreditprodukte anzubieten, was das Kreditkartengeschäft profitabler machte.
  • Mithilfe von Natural Language Processing konnten die Stimmungen der Kund:innen am Telefon mit dem Kundenservice oder per Email erfasst und ausgewertet werden. Negative Nachrichten wurden demzufolge priorisiert bearbeitet, was sich wiederum positiv auf die Kundenzufriedenheit und -loyalität auswirkte.

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Was ist eine Vektor-Datenbank? Und warum spielt sie für AI eine so große Rolle?

Wie können Unternehmen und andere Organisationen sicherstellen, dass kein Wissen verloren geht? Intranet, ERP, CRM, DMS oder letztendlich einfach Datenbanken mögen die erste Antwort darauf sein. Doch Datenbanken sind nicht gleich Datenbanken, ganz besonders, da operative IT-Systeme meistens auf relationalen Datenbanken aufsetzen. In diesen geht nur leider dann doch irgendwann das Wissen verloren… Und das auch dann, wenn es nie aus ihnen herausgelöscht wird!

Die meisten Datenbanken sind darauf ausgelegt, Daten zu speichern und wieder abrufbar zu machen. Neben den relationalen Datenbanken (SQL) gibt es auch die NoSQL-Datenbanken wie den Key-Value-Store, Dokumenten- und Graph-Datenbanken mit recht speziellen Anwendungsgebieten. Vektor-Datenbanken sind ein weiterer Typ von Datenbank, die unter Einsatz von AI (Deep Learning, n-grams, …) Wissen in Vektoren übersetzen und damit vergleichbarer und wieder auffindbarer machen. Diese Funktion der Datenbank spielt seinen Vorteil insbesondere bei vielen Dimensionen aus, wie sie Text- und Bild-Daten haben.

Databases Types: Vector Database, Graph Database, Key-Value-Database, Document Database, Relational Database with Row or Column oriented table structures

Datenbank-Typen in grobkörniger Darstellung. Es gibt in der Realität jedoch viele Feinheiten, Übergänge und Überbrückungen zwischen den Datenbanktypen, z. B. zwischen emulierter und nativer Graph-Datenbank. Manche Dokumenten- Vektor-Datenbanken können auch relationale Datenmodellierung. Und eigentlich relationale Datenbanken wie z. B. PostgreSQL können mit Zusatzmodulen auch Vektoren verarbeiten.

Vektor-Datenbanken speichern Daten grundsätzlich nicht relational oder in einer anderen Form menschlich konstruierter Verbindungen. Dennoch sichert die Datenbank gewissermaßen Verbindungen indirekt, die von Menschen jedoch – in einem hochdimensionalen Raum – nicht mehr hergeleitet werden können und sich auf bestimmte Kontexte beziehen, die sich aus den Daten selbst ergeben. Maschinelles Lernen kommt mit der nummerischen Auflösung von Text- und Bild-Daten (und natürlich auch bei ganz anderen Daten, z. B. Sound) am besten zurecht und genau dafür sind Vektor-Datenbanken unschlagbar.

Was ist eine Vektor-Datenbank?

Eine Vektordatenbank speichert Vektoren neben den traditionellen Datenformaten (Annotation) ab. Ein Vektor ist eine mathematische Struktur, ein Element in einem Vektorraum, der eine Reihe von Dimensionen hat (oder zumindest dann interessant wird, genaugenommen starten wir beim Null-Vektor). Jede Dimension in einem Vektor repräsentiert eine Art von Information oder Merkmal. Ein gutes Beispiel ist ein Vektor, der ein Bild repräsentiert: jede Dimension könnte die Intensität eines bestimmten Pixels in dem Bild repräsentieren.
Auf dieseVektor Datenbank Illustration (vereinfacht, symbolisch) Weise kann eine ganze Sammlung von Bildern als eine Sammlung von Vektoren dargestellt werden. Noch gängiger jedoch sind Vektorräume, die Texte z. B. über die Häufigkeit des Auftretens von Textbausteinen (Wörter, Silben, Buchstaben) in sich einbetten (Embeddings). Embeddings sind folglich Vektoren, die durch die Projektion des Textes auf einen Vektorraum entstehen.

Vektor-Datenbanken sind besonders nützlich, wenn man Ähnlichkeiten zwischen Vektoren finden muss, z. B. ähnliche Bilder in einer Sammlung oder die Wörter “Hund” und “Katze”, die zwar in ihren Buchstaben keine Ähnlichkeit haben, jedoch in ihrem Kontext als Haustiere. Mit Vektor-Algorithmen können diese Ähnlichkeiten schnell und effizient aufgespürt werden, was sich mit traditionellen relationalen Datenbanken sehr viel schwieriger und vor allem ineffizienter darstellt.

Vektordatenbanken können auch hochdimensionale Daten effizient verarbeiten, was in vielen modernen Anwendungen, wie zum Beispiel Deep Learning, wichtig ist. Einige Beispiele für Vektordatenbanken sind Elasticsearch / Vector Search, Weaviate, Faiss von Facebook und Annoy von Spotify.

Viele Lernalgorithmen des maschinellen Lernens basieren auf Vektor-basierter Ähnlichkeitsmessung, z. B. der k-Nächste-Nachbarn-Prädiktionsalgorithmus (Regression/Klassifikation) oder K-Means-Clustering. Die Ähnlichkeitsbetrachtung erfolgt mit Distanzmessung im Vektorraum. Die dafür bekannteste Methode, die Euklidische Distanz zwischen zwei Punkten, basiert auf dem Satz des Pythagoras (Hypotenuse ist gleich der Quadratwurzel aus den beiden Dimensions-Katheten im Quadrat, im zwei-dimensionalen Raum). Es kann jedoch sinnvoll sein, aus Gründen der Effizienz oder besserer Konvergenz des maschinellen Lernens andere als die Euklidische Distanz in Betracht zu ziehen.

Vectore-based distance measuring methods: Euclidean Distance L2-Norm, Manhatten Distance L1-Norm, Chebyshev Distance and Cosine Distance

Vectore-based distance measuring methods: Euclidean Distance L2-Norm, Manhatten Distance L1-Norm, Chebyshev Distance and Cosine Distance

Vektor-Datenbanken für Deep Learning

Der Aufbau von künstlichen Neuronalen Netzen im Deep Learning sieht nicht vor, dass ganze Sätze in ihren textlichen Bestandteilen in das jeweilige Netz eingelesen werden, denn sie funktionieren am besten mit rein nummerischen Input. Die Texte müssen in diese transformiert werden, eventuell auch nach diesen in Cluster eingeteilt und für verschiedene Trainingsszenarien separiert werden.

Vektordatenbanken werden für die Datenvorbereitung (Annotation) und als Trainingsdatenbank für Deep Learning zur effizienten Speicherung, Organisation und Manipulation der Texte genutzt. Für Natural Language Processing (NLP) benötigen Modelle des Deep Learnings die zuvor genannten Word Embedding, also hochdimensionale Vektoren, die Informationen über Worte, Sätze oder Dokumente repräsentieren. Nur eine Vektordatenbank macht diese effizient abrufbar.

Vektor-Datenbank und Large Language Modells (LLM)

Ohne Vektor-Datenbanken wären die Erfolge von OpenAI und anderen Anbietern von LLMs nicht möglich geworden. Aber fernab der Entwicklung in San Francisco kann jedes Unternehmen unter Einsatz von Vektor-Datenbanken und den APIs von Google, OpenAI / Microsoft oder mit echten Open Source LLMs (Self-Hosting) ein wahres Orakel über die eigenen Unternehmensdaten herstellen. Dazu werden über APIs die Embedding-Engines z. B. von OpenAI genutzt. Wir von DATANOMIQ nutzen diese Architektur, um Unternehmen und andere Organisationen dazu zu befähigen, dass kein Wissen mehr verloren geht.
Vektor-Datenbank für KI-Applikation (z. B. OpenAI ChatGPT)

Mit der DATANOMIQ Enterprise AI Architektur, die auf jeder Cloud ausrollfähig ist, verfügen Unternehmen über einen intelligenten Unternehmens-Repräsentanten als KI, der für Mitarbeiter relevante Dokumente und Antworten auf Fragen liefert. Sollte irgendein Mitarbeiter im Unternehmen bereits einen bestimmten Vorgang, Vorfall oder z. B. eine technische Konstruktion oder einen rechtlichen Vertrag bearbeitet haben, der einem aktuellen Fall ähnlich ist, wird die AI dies aufspüren und sinnvollen Kontext, Querverweise oder Vorschläge oder lückenauffüllende Daten liefern.

Die AI lernt permanent mit, Unternehmenswissen geht nicht verloren. Das ist Wissensmanagement auf einem neuen Level, dank Vektor-Datenbanken und KI.

Process Mining / Process Analytics

Ist Process Mining in Summe zu teuer?

Celonis, Signavio (SAP). UiPath, Microsoft, Software AG, Mehrwerk, process.science und viele weitere Process Mining Tool-Anbieter mehr… der Markt rund um Process Mining ist stark umkämpft. Trotz der hohen Vielfalt an Tools, gilt Process Mining in der Einführung und Durchführung als teuer. Viele Unternehmen verzeichnen zwar erste Erfolge mit dieser Analysemethodik und den dafür geschaffenen Tools, hadern jedoch mit den hohen Kosten für Lizensierung und Betrieb.

Process Mining / Process AnalyticsDabei gibt es viele Hebel für Unternehmen, die Kosten für diese Analysen deutlich zu reduzieren, dabei gesamtheitlicher analysieren zu können und sich von einzelnen Tool-Anbietern unabhängiger zu machen. Denn die Herausforderung beginnt bereits mit denen eigentlichen Zielen von Process Mining für ein Unternehmen, und diese sind oft nicht einmal direkt finanziell messbar.

Process Mining bitte nicht nur auf Prozesskosten reduzieren

Tool-Anbieter werben tendenziell besonders mit der potenziellen Reduktion von Prozesskosten und und mit der Working Capital Optimierung. Bei hohen Lizenzierungskosten für die Tools, insbesondere für die Cloud-Lösungen der Marktführer, ist dies die erfolgversprechendste Marketing-Strategie. Typische Beispiele für die Identifikation von Kostensenkungspotenzialen sind Doppelarbeiten und unnötige Prozessschleifen sowie Wartezeiten in Prozessen. Working Capital- und Cash- Kosten sind in den Standardprozessen Order-to-Cash (z. B. Verspätete Zahlungen) und Procure-to-Pay (z. B. zu späte Zahlungen, nicht realisierte Rabatte) zu finden.

Diese Anwendungsfälle sind jedoch analytisch recht trivial und bereits mit einfacher BI (Business Intelligence) oder dedizierten Analysen ganz ohne Process Mining bereits viel schneller aufzuspüren. Oft bieten bereits ERP-Systeme eine eigene Erkennung hierfür an, die sich mit einfach gestrikter BI leicht erweitern lässt.

Richtige Wirkung, die so eigentlich nur Process Mining mit der visuellen Prozessanalyse erzeugen kann, zeigt sich vor allem bei der qualitativen Verbesserung von Prozessen, denn oft frustrieren eingefahrene Unternehmensprozesse nicht nur Mitarbeiter, Lieferanten und Partner, sondern auch Kunden. Dabei geht es z. B. um die Verbesserung von Prozessen in der Fertigung und Montage, in der Logistik, dem Einkauf, Sales und After Sales. Diese Anwendungszwecke dienen zur zeitlichen Beschleunigung oder Absicherung (Stabilisierung) von Prozessen, und damit zur Erhöhung des Kundennutzens. Jede qualitative Verbesserung wird sich letztendlich auch im quantitativen, finanziellen Maße auswirken, wenn auch nicht so einfach messbar.

Die Absicherung von Prozessen aus der Compliance-Perspektive ist eines der typischen Einsatzgebiete, für die Process Mining prädestiniert ist. Audit Analytics und Betrugserkennung gehören zu den häufigsten Anwendungsgebieten. Das senkt zwar grundsätzlich keine Prozesskosten, ist jedoch in Anbetracht immer komplexerer Prozessketten bittere Notwendigkeit.

Prozess Mining kann ferner auch zur Dokumentation von Geschäftsprozessen genutzt werden, als Vorlage für Sollprozesse. Die Analyse von bestehenden Prozessen kann dann dabei helfen, den aktuellen Zustand eines Prozesses zu dokumentieren und Unternehmen können diese Informationen nutzen, um Prozessdokumentationen zu aktualisieren und zu verbessern. Mit Process Mining können Vor- und Nachher-Vergleiche durchgeführt sowie situative Worst- und Best-Practise herausextrahiert werden. Dies bietet sich insbesondere vor und nach Migrationen von ERP-Systemen an.

Process Mining muss nicht (zu) teuer sein

Bei hohen Kosten für Process Mining ist der Druck einer Organisation sehr hoch, diese Kosten irgendwie mit hohen potenziellen (!) Einsparungen zu rechtfertigen. Die Prozesse mit dem höchsten Kostensenkungsversprechen erhalten dadurch den Vorzug, oft auch dann, obwohl andere Prozesse die nötige Prozesstransparenz eigentlich noch viel nötiger hätten.

Zumindest der Einstieg in Process Mining kann mit den richtigen Tools sehr leichtfüßig und günstig erfolgen, aber auch die Etablierung dieser Analysemethodik im weltweiten Konzern kann mit einigen Stellhebeln erheblich günstiger und (in Anbetracht der hohen Dynamik unter den Tool-Anbietern) nachhaltiger realisiert werden, als wie es von den größeren Anbietern vorgeschlagen wird.

Unabhängiges und Nachhaltiges Data Engineering

Die Arbeit hinter Process Mining kann man sich wie einen Eisberg vorstellen. Die sichtbare Spitze des Eisbergs sind die Reports und Analysen im Process Mining Tool. Das ist der Teil, den die meisten Analysten und sonstigen Benutzer des Tools zu Gesicht bekommen. Der andere Teil des Process Minings ist jedoch noch viel wesentlicher, denn es handelt sich dabei um das Fundament der Analyse: Die Datenmodellierung des Event Logs. Diese Arbeit ist der größere, jedoch unter der Oberfläche verborgene Teil des Eisbergs.

Jedes Process Mining Tool benötigt pro Use Case mindestens ein Event Log. Dabei handelt es sich um ein Prozessprotokoll mit universeller Mindestanforderung: Case, Activity, Timestamp

Diese Event Logs in einem Process Mining Tool zu modellieren und individuell anzupassen, ist langfristig keine gute Idee und erinnert an die Anfänge der Business Intelligence, als BI-Analysten Daten direkt in Tools wie Qlik Sense oder Power BI luden und für sich individuell modellierten.

Wie anfangs erwähnt, haben Unternehmen bei der Einführung von Process Mining die Qual der Wahl. Oft werden langwierige und kostenintensive Auswahlprozesse für die jeweiligen Tools angestoßen, damit die Wahl auf der augenscheinlich richtige Tool fällt.

Eine bessere Idee ist es daher, Event Logs nicht in einzelnen Process Mining Tools aufzubereiten, sondern zentral in einem dafür vorgesehenen Data Warehouse zu erstellen, zu katalogisieren und darüber auch die grundsätzliche Data Governance abzusichern. Die modellierten Daten können dann jedem Process Mining Tool zur Verfügung gestellt werden. Während sich Process Mining Tools über die Jahre stark verändern, bleiben Datenbanktechnologien für Data Warehousing über Jahrzehnte kompatibel und können in ihnen aufbereitete Event Logs allen Tools zur Verfügung stellen. Und übrigens lässt sich mit diesem Ansatz auch sehr gut eine gesamtheitlichere Verknüpfung realisieren und die Perspektive dynamisch verändern, was neuerdings als Object-centric Process Mining beworben wird, mit der richtigen Datenmoedellierung in einem Process Mining Data Warehouse für jedes Tool zu erreichen ist.

Nicht alles um jeden Preis in die Public Cloud

Unter der häufigen Prämisse, dass alle ERP-Rohdaten in eine Cloud geladen werden müssen, entstehen Kosten, die durchaus als überhöht und unnötig angesehen werden können. Daten-Uploads in eine Cloud-Lösung für Process Mining sollten nach Möglichkeit minimal ausfallen und lassen sich durch genaueres Anforderungsmanagement in den meisten Fällen deutlich reduzieren, verbunden mit Einsparungen bei Cloud-Kosten. Idealerweise werden nur fertige Event-Logs bzw. objekt-zentrische Datenmodelle in die Cloud geladen, nicht jedoch die dafür notwendigen Rohdaten.

Für besonders kritische Anwendungsfälle kann es von besonderem Stellenwert sein, einen Hybrid-Cloud-Ansatz anzustreben. Dabei werden besonders kritische Daten in ihrer granularen Form in einer Private Cloud (i.d.R. kundeneigenes Rechenzentrum) gehalten und nur die fertigen Event Logs in die Public Cloud (z. B. Celonis Process Mining) übertragen.

Mit AI ist mehr möglich als oft vermutet

Neben den einfachen Anwendungsfällen, die einige Tool-Anbieter bereits eingebaut haben (z. B. Matching von Zahlungsdaten zur Doppelzahlungserkennung oder die Vorhersage von Prozesszeiten), können mit Machine Learning bzw. Deep Learning auch anspruchsvollere Varianten-Cluster und Anomalien erkannt werden.

Unstrukturierte Daten können dank AI in Process Mining mit einbezogen werden, dazu werden mit Named Entity Recognition (NER, ein Teilgebiet des NLP) Vorgänge und Aktivitäten innerhalb von Dokumenten (z. B. Mails, Jira-Tickets) extrahiert und gemeinsam mit den Meta-Daten (z. B. Zeitstempel aus dem Dokument) in ein strukturiertes Event Log für Process Mining transformiert. Ähnliches lässt sich mit AI für Computer Vision übrigens auch auf Abläufe aus Videoaufnahmen durchführen. Dank AI werden damit noch viel verborgenere Prozesse sichtbar. Diese AI ist in noch keiner Process Mining Software zu finden, kann jedoch bausteinartig dem Process Mining Data Warehouse vorgeschaltet werden.

Fazit

Nicht all zu selten ist Process Mining den anwenden Unternehmen in Summe zu teuer, denn bereits einige Unternehmen sind über die Kosten gestolpert. Andere Unternehmen begrenzen die Kosten mit dem restriktiven Umgang mit Benuter-Lizenzen oder Anwendungsfällen, begrenzen damit jedoch auch den Analyseumfang und schöpfen nicht das volle Potenzial aus. Dies muss jedoch nicht sein, denn Kosten für Data Loads, Cloud-Hosting und Benutzerlizenzen für Process Mining lassen sich deutlich senken, wenn Process Mining als die tatsächliche Analyse-Methode verstanden und nicht auf ein bestimmtes Tool reduziert wird.

Zu Beginn kann es notwendig sein, Process Mining in einer Organisation überhaupt erst an den Start zu bringen und erste Erfolge zu erzielen. Unternehmen, die Process Mining und die damit verbundene Wirkung in Sachen Daten- und Prozesstransparenz, erstmals erlebt haben, werden auf diese Analysemethodik so schnell nicht mehr verzichten wollen. Schnelle erste Erfolge lassen sich mit nahezu jedem Tool erzielen. Nach Pilot-Projekten sollte der konzernweite Rollout jedoch in Sachen Performance, Kosten-Leistungsverhältnis und spätere Unabhängigkeit überdacht werden, damit Process Mining Initiativen langfristig mehr wirken als sie kosten und damit Process Mining auch bedenkenlos und ohne Budget-Engpässe qualitative Faktoren der Unternehmensprozesse verbessern kann.

Mit den richtigen Überlegungen fahren Sie die Kosten für Process Mining runter und den Nutzen hoch.

Big Data – Das Versprechen wurde eingelöst

Big Data tauchte als Buzzword meiner Recherche nach erstmals um das Jahr 2011 relevant in den Medien auf. Big Data wurde zum Business-Sprech der darauffolgenden Jahre. In der Parallelwelt der ITler wurde das Tool und Ökosystem Apache Hadoop quasi mit Big Data beinahe synonym gesetzt. Der Guardian verlieh Apache Hadoop mit seinem Konzept des Distributed Computing mit MapReduce im März 2011 bei den MediaGuardian Innovation Awards die Auszeichnung “Innovator of the Year”. Im Jahr 2015 erlebte der Begriff Big Data in der allgemeinen Geschäftswelt seine Euphorie-Phase mit vielen Konferenzen und Vorträgen weltweit, die sich mit dem Thema auseinandersetzten. Dann etwa im Jahr 2018 flachte der Hype um Big Data wieder ab, die Euphorie änderte sich in eine Ernüchterung, zumindest für den deutschen Mittelstand. Die große Verarbeitung von Datenmassen fand nur in ganz bestimmten Bereichen statt, die US-amerikanischen Tech-Riesen wie Google oder Facebook hingegen wurden zu Daten-Monopolisten erklärt, denen niemand das Wasser reichen könne. Big Data wurde für viele Unternehmen der traditionellen Industrie zur Enttäuschung, zum falschen Versprechen.

Von Big Data über Data Science zu AI

Einer der Gründe, warum Big Data insbesondere nach der Euphorie wieder aus der Diskussion verschwand, war der Leitspruch “Shit in, shit out” und die Kernaussage, dass Daten in großen Mengen nicht viel wert seien, wenn die Datenqualität nicht stimme. Datenqualität hingegen, wurde zum wichtigen Faktor jeder Unternehmensbewertung, was Themen wie Reporting, Data Governance und schließlich dann das Data Engineering mehr noch anschob als die Data Science.

Google Trends - Big Data (blue), Data Science (red), Business Intelligence (yellow) und Process Mining (green).

Google Trends – Big Data (blue), Data Science (red), Business Intelligence (yellow) und Process Mining (green). Quelle: https://trends.google.de/trends/explore?date=2011-03-01%202023-01-03&geo=DE&q=big%20data,data%20science,Business%20Intelligence,Process%20Mining&hl=de

Small Data wurde zum Fokus für die deutsche Industrie, denn “Big Data is messy!”1 und galt als nur schwer und teuer zu verarbeiten. Cloud Computing, erst mit den Infrastructure as a Service (IaaS) Angeboten von Amazon, Microsoft und Google, wurde zum Enabler für schnelle, flexible Big Data Architekturen. Zwischenzeitlich wurde die Business Intelligence mit Tools wie Qlik Sense, Tableau, Power BI und Looker (und vielen anderen) weiter im Markt ausgebaut, die recht neue Disziplin Process Mining (vor allem durch das deutsche Unicorn Celonis) etabliert und Data Science schloss als Hype nahtlos an Big Data etwa ab 2017 an, wurde dann ungefähr im Jahr 2021 von AI als Hype ersetzt. Von Data Science spricht auf Konferenzen heute kaum noch jemand und wurde hype-technisch komplett durch Machine Learning bzw. Artificial Intelligence (AI) ersetzt. AI wiederum scheint spätestens mit ChatGPT 2022/2023 eine neue Euphorie-Phase erreicht zu haben, mit noch ungewissem Ausgang.

Big Data Analytics erreicht die nötige Reife

Der Begriff Big Data war schon immer etwas schwammig und wurde von vielen Unternehmen und Experten schnell auch im Kontext kleinerer Datenmengen verwendet.2 Denn heute spielt die Definition darüber, was Big Data eigentlich genau ist, wirklich keine Rolle mehr. Alle zuvor genannten Hypes sind selbst Erben des Hypes um Big Data.

Während vor Jahren noch kleine Datenanalysen reichen mussten, können heute dank Data Lakes oder gar Data Lakehouse Architekturen, auf Apache Spark (dem quasi-Nachfolger von Hadoop) basierende Datenbank- und Analysesysteme, strukturierte Datentabellen über semi-strukturierte bis komplett unstrukturierte Daten umfassend und versioniert gespeichert, fusioniert, verknüpft und ausgewertet werden. Das funktioniert heute problemlos in der Cloud, notfalls jedoch auch in einem eigenen Rechenzentrum On-Premise. Während in der Anfangszeit Apache Spark noch selbst auf einem Hardware-Cluster aufgesetzt werden musste, kommen heute eher die managed Cloud-Varianten wie Microsoft Azure Synapse oder die agnostische Alternative Databricks zum Einsatz, die auf Spark aufbauen.

Die vollautomatisierte Analyse von textlicher Sprache, von Fotos oder Videomaterial war 2015 noch Nische, gehört heute jedoch zum Alltag hinzu. Während 2015 noch von neuen Geschäftsmodellen mit Big Data geträumt wurde, sind Data as a Service und AI as a Service heute längst Realität!

ChatGPT und GPT 4 sind King of Big Data

ChatGPT erschien Ende 2022 und war prinzipiell nichts Neues, keine neue Invention (Erfindung), jedoch eine große Innovation (Marktdurchdringung), die großes öffentliches Interesse vor allem auch deswegen erhielt, weil es als kostenloses Angebot für einen eigentlich sehr kostenintensiven Service veröffentlicht und für jeden erreichbar wurde. ChatGPT basiert auf GPT-3, die dritte Version des Generative Pre-Trained Transformer Modells. Transformer sind neuronale Netze, sie ihre Input-Parameter nicht nur zu Klasseneinschätzungen verdichten (z. B. ein Bild zeigt einen Hund, eine Katze oder eine andere Klasse), sondern wieder selbst Daten in ähnliche Gestalt und Größe erstellen. So wird aus einem gegeben Bild ein neues Bild, aus einem gegeben Text, ein neuer Text oder eine sinnvolle Ergänzung (Antwort) des Textes. GPT-3 ist jedoch noch komplizierter, basiert nicht nur auf Supervised Deep Learning, sondern auch auf Reinforcement Learning.
GPT-3 wurde mit mehr als 100 Milliarden Wörter trainiert, das parametrisierte Machine Learning Modell selbst wiegt 800 GB (quasi nur die Neuronen!)3.

ChatGPT basiert auf GPT3.5 und wurde in 3 Schritten trainiert. Neben Supervised Learning kam auch Reinforcement Learning zum Einsatz.

ChatGPT basiert auf GPT-3.5 und wurde in 3 Schritten trainiert. Neben Supervised Learning kam auch Reinforcement Learning zum Einsatz. Quelle: openai.com

GPT-3 von openai.com war 2021 mit 175 Milliarden Parametern das weltweit größte Neuronale Netz der Welt.4 

Größenvergleich: Parameteranzahl GPT-3 vs GPT-4

Größenvergleich: Parameteranzahl GPT-3 vs GPT-4 Quelle: openai.com

Der davor existierende Platzhirsch unter den Modellen kam von Microsoft mit “nur” 10 Milliarden Parametern und damit um den Faktor 17 kleiner. Das nun neue Modell GPT-4 ist mit 100 Billionen Parametern nochmal 570 mal so “groß” wie GPT-3. Dies bedeutet keinesfalls, dass GPT-4 entsprechend 570 mal so fähig sein wird wie GPT-3, jedoch wird der Faktor immer noch deutlich und spürbar sein und sicher eine Erweiterung der Fähigkeiten bedeuten.

Was Big Data & Analytics heute für Unternehmen erreicht

Auf Big Data basierende Systeme wie ChatGPT sollte es – der zuvor genannten Logik folgend – jedoch eigentlich gar nicht geben dürfen, denn die rohen Datenmassen, die für das Training verwendet wurden, konnten nicht im Detail auf ihre Qualität überprüft werden. Zum Einen mittelt die Masse an Daten die in ihnen zu findenden Fehler weitgehend raus, zum Anderen filtert Deep Learning selbst relevante Muster und unliebsame Ausreißer aus den Datenmassen heraus. Neuronale Netze, der Kern des Deep Learning, können durchaus als große Filter verstanden und erklärt werden.

Davon abgesehen, dass die neuen ChatBot-APIs von den Cloud-Providern Microsoft, Google und auch Amazon genutzt werden können, um Arbeitsprozesse und Kommunikation zu automatisieren, wird Big Data heute in vielen Unternehmen dazu eingesetzt, um Unternehmens-/Finanzkennzahlen auszuwerten und vorherzusagen, um Produktionsqualität zu überwachen, um Maschinen-Sensordaten mit den Geschäftsdaten aus ERP-, MES- und CRM-Systemen zu verheiraten, um operative Prozesse über mehrere IT-Systeme hinweg zu rekonstruieren und auf Schwachstellen hin zu untersuchen und um Schlussendlich auch den weiteren Datenhunger zu stillen, z. B. über Text-Extraktion aus Webseiten (Intelligence Gathering), die mit NLP und Computer Vision mächtiger wird als je zuvor.

Big Data hält sein Versprechen dank AI

Die frühere Enttäuschung aus Big Data resultierte aus dem fehlenden Vermittler zwischen Big Data (passive Daten) und den Applikationen (z. B. Industrie 4.0). Dieser Vermittler ist der aktive Part, die AI und weiterführende Datenverarbeitung (z. B. Lakehousing) und Analysemethodik (z. B. Process Mining). Davon abgesehen, dass mit AI über Big Data bereits in Medizin und im Verkehrswesen Menschenleben gerettet wurden, ist Big Data & AI längst auch in gewöhnlichen Unternehmen angekommen. Big Data hält sein Versprechen für Unternehmen doch noch ein und revolutioniert Geschäftsmodelle und Geschäftsprozesse, sichert so Wettbewerbsfähigkeit. Zumindest, wenn Unternehmen sich auf diesen Weg tatsächlich einlassen.

Quellen:

  1. Edd Dumbill: What is big data? An introduction to the big data landscape. (Memento vom 23. April 2014 im Internet Archive) auf: strata.oreilly.com.
  2. Fergus Gloster: Von Big Data reden aber Small Data meinen. Computerwoche, 1. Oktober 2014
  3. Bussler, Frederik (July 21, 2020). “Will GPT-3 Kill Coding?”. Towards Data Science. Retrieved August 1, 2020.2022
  4. developer.nvidia.com, 1. Oktober 2014
Interview Benjamin Aunkofer - Datenstrategien und Data Teams entwickeln!

Interview – Datenstrategie und Data Teams entwickeln!

Das Format Business Talk am Kudamm in Berlin führte ein drittes Interview mit Benjamin Aunkofer zum Thema “Datenstrategie und Data Team Organisation”.

In dem Interview erklärt Benjamin Aunkofer, was Unternehmen Datenstrategien entwickeln, um Ihren Herausforderungen gerecht zu werden. Außerdem gibt er Tipps, wie Unternehmen ein fähiges Data Team aufbauen, qualifizieren und halten.

Nachfolgend das Interview auf Youtube sowie die schriftliche Form zum Nachlesen:


Interview – Datenstrategien und Aufbau von Data Teams

  1. Herr Aunkofer, Sie unterstützen Unternehmen u.a. bei der Entwicklung von Datenstrategien und dem Aufbau von Data Teams. Was genau ist denn eine Datenstrategie?Eine Datenstrategie ist eine Strategie über die Nutzung von Daten zur Geschäftsoptimierung. Man kann auch sagen: Eine Datenstrategie ist ein Business Plan darüber, wie Daten richtig im Unternehmen genutzt werden sollen.Abgesehen vom Aufbau neuer eigener Geschäftsmodelle mit Daten, können grundsätzlich drei Faktoren im Unternehmen mit der Nutzung von Daten optimiert werden.1. Umsätze, also die Erhöhung der Umsätze durch bessere Produkte oder durch besseres Verständnis der Kunden
    2. Die Reduktion von Kosten und
    3. die verbesserte Risikoerkennung und -bewertung, z. B. in der Wirtschaftsprüfung.Eine Datenstrategie ist abgerichtet auf die Unternehmensziele und ist der Masterplan dafür, diese auch zu erreichen.
  2. Und was sind die typischen Ziele mit denen Kunden an Sie herantreten?Das hängt stark von der Branche ab, also Handelsunternehmen wollen vor allem die Kunden besser verstehen, Marketing besser ausrichten oder auch Produkte verbessern. Immobilienunternehmen wollen stets DIE Markttransparenz für sich und industrielle Unternehmen, also Maschinenbau, Zulieferer, Pharma usw. wollen meistens intelligente Produkte, oder mehr noch, schlanke Prozesse zur Kosteneinsparung, aber auch, um mehr Umsatz zu machen, denn Schnelligkeit heißt Wettbewerbsfähigkeit.Am Ende ist das aber auch alles sehr individuell von Unternehmen zu Unternehmen.
  3. Die Entwicklung einer Datenstrategie erfordert sicherlich ein systematisches Vorgehen. Was sind die wichtigsten Schritte?Ja genau, wir haben da eine generelle Vorgehensweise. Verkürzt erläutert, in fünf Schritten, wollen wir zu Anfang erstmal die Unternehmensvision für die nächste Zeit wissen und diese, wenn nicht schon gegeben, in klare Unternehmensziele herunter gebrochen haben. Das ist der erste und wichtigste Schritt.Weil, wenn wir das haben, dann können wir die dafür relevanten Daten und Datenquellen identifizieren. Das sind vielleicht unternehmensinterne Daten aus den IT-Systemen, ERP, CRM usw. und manchmal auch noch Daten aus unternehmensexternen Quellen, z. B. aus dem Social Media, Marktplattformen, Open Data usw. In manchen Fällen dreht sich auch alles nur um interne oder nur um externe Daten. Auch prüfen wir natürlich, ob Daten erst noch generiert oder gesammelt werden müssen und wie es um den rechtlichen Rahmen bzgl. der Nutzung steht. Das war der zweite Schritt.Wenn die relevanten Datenquellen identifiziert sind, sind im dritten Schritt die richtigen Methoden der Datennutzung auszumachen, z. B. der Aufbau einer Datenplattform, vielleicht ein Data Warehouse zur Datenkonsolidierung, Process Mining zur Prozessanalyse oder Predictive Analytics für den Aufbau eines bestimmten Vorhersagesystems, KI zur Anomalieerkennung oder je nach Ziel etwas ganz anderes.Der vierte Schritt ist die Überlegung, wie das ganze organisatorisch gelöst werden soll, also z. B. über eine zentrale verantwortliche Stelle im Unternehmen oder dezentral in bestimmten Fachabteilungen? Stehen die dafür richtigen Mitarbeiter zur Verfügung? Müssen Qualifizierungsmaßnahmen getroffen werden? Im Grunde kennt das wohl jeder, dass Unternehmen einfach z. B. ein Tool eingeführt haben, dass dann aber nicht genutzt wird. Dies müssen wir zu verwenden wissen.Tja und wenn das auch erledigt ist, muss das alles nur nochmal aufgeschrieben und in eine Planung mit Meilensteinen gebracht werden. Budgets, Staffing, Make or Buy usw. kommt da alles rein. Und voila, dann haben wir unsere Datenstrategie.
  4. Unterstützen Sie auch bei der Umsetzung der Datenstrategien?Ja klar, schon viel gemacht, sogar in verschiedensten Branchen. Diese Arbeit macht sogar großen Spaß für alle Beteiligten und es gibt nichts Spannenderes, als diesen Plan in die Zukunft zu gestalten.
  5. Sie arbeiten nicht nur als externer Dienstleister, sondern bietet auch Hilfestellung beim Aufbau und der Ausbildung eigener Data Teams. Welche Weiterbildungsformate bieten Sie an?Also wenn es hier einen Fachkräftemangel gibt, dann definitiv bei den Datenexperten. Übrigens nicht mehr so stark bei den Data Scientists, auch wenn richtig gute Mitarbeiter ebenfalls rar gesät sind, den größten Bedarf haben Unternehmen eher bei den Data Engineers. Das sind die Kollegen, die die Data Warehouses oder Data Lakes aufbauen und pflegen.Es gibt aber viele junge Leute, die da gerne einsteigen wollen. Das Problem auf der anderen Seite ist jedoch, dass Unternehmen natürlich eher erfahrene Leute suchen, die schneller und besser mit den großen Praxisproblemen klarkommen, die in den Datenarchitekturen sich nun mal so einschleichen. Diese erfahrenen Experten sind aber schwer zu finden und Stellen daher meistens sehr lange unbesetzt, oder dann mit Mitarbeitern, die kein Deutsch sprechen können.Wo wir von DATANOMIQ helfen können: Durch uns als Coach können Unternehmen auf ihrer Suche dem DEM Superexperten auch einfach günstigere, unerfahrene, aber motivierte Leute einstellen. Motivation der Mitarbeiter ist nicht zu unterschätzen! Als externer Dienstleister können wir dann unterstützen und schulen zu gleich. Und das machen wir über drei verschiedene Stufen:Trainings, Workshops und Coachings.Beim Training arbeiten wir mit Didaktik. Die Daten sind einfach gehalten und beispielhaft, denn wir möchten nicht zu lange über sie reden, sondern über die richtige Methodik der Datenaufbereitung oder Datenanalyse.Beim Workshop behandeln wir das reale Problem mit den echten Daten, mit denen der Mitarbeiter im Unternehmen konfrontiert ist. Hier schauen wir erstmal gemeinsam blöd aus der Wäsche, aber erarbeiten uns dann gemeinsam zügig die Lösung.

    Und beim Coaching schauen wir dann eigentlich nur zu und geben Ratschläge, wie man besser an die Aufgabenstellung herangehen könnte. Der Mitarbeiter hat also selbst das Zepter in der Hand und das Doing.Wir sind dann nur der Support.

    So können wir Stellen schnell besetzen und niemand muss Sorge haben, dass die Kompetenz nicht ausreicht. Auf diese Weise habe ich schon mehrere Data Teams für Kunden aufgebaut und parallel natürlich auch mein eigenes.

 

Sehen Sie die zwei anderen Video-Interviews von Benjamin Aunkofer:

 

 

 

 

 

 


 

Praxisbeispiel: Data Science im Marketing

Wie Sie mit Data Science die Conversion-Rate in Ihrem Online-Shop erhöhen

Die Fragestellung: Ein Hersteller von Elektrogeräten lancierte einen neuen Online-Shop, um einen neuen Vertriebskanal zu schaffen, der unabhängig von stationären Einzelhändlern und Amazon ist. Obwohl der Online-Shop von Interessent:innen häufig besucht wurde, war die Conversion-Rate zu niedrig und der Umsatz somit zu gering.

Die zentrale Frage war nun: Wie kann die Conversion-Rate erhöht werden, um den Umsatz über den neuen Vertriebskanal zu erhöhen?

Was ist eine Conversion-Rate? Die Conversion-Rate ist eine Marketing-Kennzahl, die in diesem Beispiel das Verhältnis der Besucher:innen des Online-Shops zu den getätigten Käufen meint. Halten sich viele Besucher:innen im Online-Shop auf und sind die Warenkorb-Abschlüsse dennoch gering, so ist die Conversion-Rate niedrig. Das Ziel ist es, die Conversion-Rate zu steigern, also dafür zu sorgen, dass Besucher:innen, die sich im Online-Shop befinden und dort etwas in den Warenkorb legen, auch einen Kauf tätigen.

VorgehenUm zu verstehen, warum eine Bestellung abgeschlossen bzw. nicht abgeschlossen wurde, wurden verschiedene Daten aus dem Web-Analytics-System des Online-Shops untersucht. Dazu gehörten im Wesentlichen Daten zu Besucherhandlungen auf der Website, die automatisch getrackt, also aufgezeichnet werden, wie z. B. Button & Link-Klicks, Bildergalerie öffnen, Produktvideo ansehen, Produktbeschreibung ausklappen, Time on page usw.

Mit diesen Daten wurden drei Analyseverfahren durchgeführt.

1) Website-Besucher verstehen

Zunächst wurden mit einer explorativen Datenanalyse die Website-Besucher:innen und deren Bedürfnisse untersucht. Über die meisten der Besucher:innen lagen bereits Daten vor, da sie in der Vergangenheit bereits Käufe auf der Website getätigt hatten und dafür ein Konto angelegt hatten. Darüber hinaus wurde untersucht, über welche Kanäle die Besucher:innen in den Online-Shop gelangten, beispielsweise über Google oder Facebook. Informationen zu Gerät, Standort, Browser und Betriebssystem waren ebenfalls verfügbar.

Anhand dieser unterschiedlichen Parameter wurden die Benutzerdaten einem Analyseverfahren, dem sog. Clustering, unterzogen, bei dem die Website-Besucher:innen aufgrund ihrer Ähnlichkeiten in verschiedenen Eigenschaften in Gruppen („Cluster“) eingeteilt wurden.

Beispiel: Besucher über Android-Smartphones und Chrome-Browser, die zwischen 17 und 19 Uhr am Samstag auf der Website sind, kaufen eher familienbezogene Produkte.

Daraufhin konnte man neue Website-Besucher:innen aufgrund der verschiedenen Eigenschaften meist recht eindeutig einem Cluster zuordnen, da ähnliche Besucher:innen tendenziell ein ähnliches Verhalten auf einer Website zeigen. Dieses Clustering lieferte dem Unternehmen bereits wertvolle Informationen. So konnten auf dieser Informationsgrundlage individuelle Marketingstrategien für verschiedene Zielgruppen entwickelt, das Werbe-Targeting angepasst und spezifische Sonderangebote erstellt werden.

Beispiel: Besucher über Android-Smartphones und Chrome-Browsern, die zwischen 17 und 19 Uhr am Samstag auf der Website sind, bekommen ein Sonderangebot für ein familienbezogenes Produkt, wie beispielsweise ein Babyfon ausgespielt.

In vielen Fällen reicht eine solche Analyse bereits aus, um die Conversion-Rate eines Online-Shops spürbar zu steigern. In diesem Projekt wurden jedoch noch zwei weitere Analyseschritte durchgeführt.

2) Conversion Path verstehen und Engpässe nachvollziehen

Der nächste Schritt bestand darin, den Conversion Path der Kund:innen zu untersuchen. Der Conversion Path umfasst alle Handlungen von Kund:innen vom Ankommen auf der Website über den Besuch verschiedener Seiten bis hin zum finalen Kauf bzw. Kaufabbruch. Bei der Analyse wurden alle Conversion Paths auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede untersucht, um bestimmte Muster abzuleiten. Von besonderem Interesse waren mögliche Gründe, aus denen Besucher:innen ihre Sitzung vor Kaufabschluss abbrachen. Es stellte sich heraus, dass Besucher:innen ihre Sitzung vor allem dann abbrachen, wenn es für ein Produkt kein Produktvideo gab bzw. das Produktvideo nicht gefunden wurde. Diese mangelnde Produktinformation konnte anschließend gezielt bearbeitet werden, woraufhin sich die Conversion-Rate deutlich verbesserte.

3) Next-best-Action vorhersagen

Im dritten Schritt des Projektes zur Steigerung der Conversion-Rate wurde der Ansatz der Next-best-Action (NBA) gewählt. Damit wurde hier ein weiterer Schritt von der reinen Analyse von bereits vorhandenen Daten hin zur Vorhersage zukünftigen Verhaltens gewählt.

Was bedeutet Next-best-action? Next-best-action (NBA) ist eine Marketingstrategie, die darauf abzielt, Informationen über einzelne Kund:innen zu sammeln und zu nutzen, um einen Kauf anzuregen. Wie der Name schon sagt, wird versucht zu ermitteln, welcher der nächste beste Schritt im Verkaufsprozess für jede:n einzelne:n Kunde:in ist.

Mithilfe der allgemeinen Informationen über die Website-Besucher:innen und der Conversion Paths konnten unterschiedliche Aktionen identifiziert werden, die einen Kauf wahrscheinlicher machen würden. Dazu gehörte z. B., den Besucher:innen das Produktvideo anzuzeigen, einen Rabatt-Code oder ein Sonderangebot für eine spezielle Produktkategorie anzubieten oder ein Chat-Fenster für den Kundensupport zu öffnen.

Somit half die NBA-Vorhersage dabei, die Conversion erneut deutlich zu steigern, indem für jede:n Website-Besucher:in eine individuelle Aktion vorgeschlagen werden konnte.

Ergebnisse:

In diesem Projekt konnte die Marketingabteilung des Elektrogeräte-Herstellers durch drei verschiedene Analyseansätze die Conversion-Rate im Online-Shop deutlich verbessern:

  • Mithilfe des Clustering war das Unternehmen in der Lage, individuelle Marketingstrategien für verschiedene Zielgruppen zu entwickeln, das Werbe-Targeting anzupassen und spezifische Sonderangebote zu erstellen.
  • Durch die Analyse der Conversion Paths konnten produkt- und produktbeschreibungsspezifische Engpässe identifiziert und anschließend gezielt behoben werden.
  • Mit der NBA-Analyse konnten nächste beste Schritte für jede:n einzelne:n Kunde:in bestimmt und automatisch ausgelöst werden.