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Process Mining / Process Analytics

Process Mining – Ist Celonis wirklich so gut? Ein Praxisbericht.

Diese Artikel wird viel gelesen werden. Von Process Mining Kunden, von Process Mining Beratern und von Process Mining Software-Anbietern. Und ganz besonders von Celonis.

Der Gartner´s Magic Quadrant zu Process Mining Tools für 2024 zeigt einige Movements im Vergleich zu 2023. Jeder kennt den Gartner Magic Quadrant, nicht nur für Process Mining Tools sondern für viele andere Software-Kategorien und auch für Dienstleistungen/Beratungen. Gartner gilt längst als der relevanteste und internationale Benchmark.

Process Mining – Wo stehen wir heute?

Eine Einschränkung dazu vorweg: Ich kann nur für den deutschen Markt sprechen. Zwar verfolge ich mit Spannung die ersten Erfolge von Celonis in den USA und in Japan, aber ich bin dort ja nicht selbst tätig. Ich kann lediglich für den Raum D/A/CH sprechen, in dem ich für Unternehmen in nahezu allen Branchen zu Process Mining Beratung und gemeinsam mit meinem Team Implementierung anbiete. Dabei arbeiten wir technologie-offen und mit nahezu allen Tools – Und oft in enger Verbindung mit Initiativen der Business Intelligence und Data Science. Wir sind neutral und haben keine “Aktien” in irgendeinem Process Mining Tool!

Process Mining wird heute in allen DAX-Konzernen und auch in allen MDAX-Unternehmen eingesetzt. Teilweise noch als Nischenanalytik, teilweise recht großspurig wie es z. B. die Deutsche Telekom oder die Lufthansa tun.

Mittelständische Unternehmen sind hingegen noch wenig erschlossen in Sachen Process Mining, wobei das nicht ganz richtig ist, denn vieles entwickelt sich – so unsere Erfahrung – aus BI / Data Science Projekten heraus dann doch noch in kleinere Process Mining Applikationen, oft ganz unter dem Radar. In Zukunft – da habe ich keinen Zweifel – wird Process Mining jedoch in jedem Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern ganz selbstverständlich und quasi nebenbei gemacht werden.

Process Mining Software – Was sagt Gartner?

Ich habe mal die Gartner Charts zu Process Mining Tools von 2023 und 2024 übereinandergelegt und erkenne daraus die folgende Entwicklung:

Celonis bleibt der Spitzenreiter nach Gartner, gerät jedoch zunehmend unter Druck auf dieser Spitzenposition.

– SAP hatte mit dem Kauf von Signavio vermutlich auf das richtige Pferd gesetzt, die Enterprise-Readiness für SAP-Kunden ist leicht erahnbar.

– Die Software AG ist schon lange mit Process Mining am Start, kann sich in ihrer Positionierung nur leicht verbessern.

– Ähnlich wenig Bewegung bei UiPath, in Sachen Completness of Vision immer noch deutlich hinter der Software AG.

– Interessant ist die Entwicklung des deutschen Anbieters MEHRWERK Process Mining (MPM), bei Completness of Vision verschlechtert, bei Ability to Execute verbessert.

– Der deutsche Anbieter process.science, mit MEHRWERK und dem früheren (von Celonis gekauften) PAFnow mindestens vergleichbar, ist hier noch immer nicht aufgeführt.

Microsoft Process Mining ist der relative Sieger in Sachen Aufholjagd mit ihrer eigenen Lösung (die zum Teil auf dem eingekauften Tool namens Minit basiert). Process Mining wurde kürzlich in die Power Automate Plattform und in Power BI integriert.

Fluxicon (Disco) ist vom Chart verschwunden. Das ist schade, vom Tool her recht gut mit dem aufgekauften Minit vergleichbar (reine Desktop-Applikation).

Process Mining Tool im Gartner Magic Quadrant Chart - 2023 vs 2024

Process Mining Tool im Gartner Magic Quadrant Chart – 2023 vs 2024

Auch wenn ich große Ehrfurcht gegenüber Gartner als Quelle habe, bin ich jedoch nicht sicher, wie weit die Datengrundlage für die Feststellung geht. Ich vertraue soweit der Reputation von Gartner, möchte aber als neutraler Process Mining Experte mit Einblick in den deutschen Markt dazu Stellung beziehen.

Process Mining Tools – Unterschiedliche Erfolgsstories

Aber fangen wir erstmal von vorne an, denn Process Mining Tools haben ihre ganz eigene Geschichte und diese zu kennen, hilft bei der Einordnung von Marktbewegungen etwas und mein Process Mining Software Vergleich auf CIO.de von 2019 ist mittlerweile etwas in die Jahre gekommen. Und Unterhaltungswert haben diese Stories auch, beispielsweise wie ganze Gründer und Teams von diesen Software-Anbietern wie Celonis, UiPath (ehemals ProcessGold), PAFnow (jetzt Celonis), Signavio (jetzt SAP) und Minit (jetzt Microsoft) teilweise im Streit auseinandergingen, eigene Process Mining Tools entwickelt und dann wieder Know How verloren oder selbst aufgekauft wurden – Unter Insidern ist der Gesprächsstoff mit Unterhaltungswert sehr groß.

Dabei darf gerne in Erinnerung gerufen werden, dass Process Mining im Kern eine Graphenanalyse ist, die ein Event Log in Graphen umwandelt, Aktivitäten (Events) stellen dabei die Knoten und die Prozesszeiten die Kanten dar, zumindest ist das grundsätzlich so. Es handelt sich dabei also um eine Analysemethodik und nicht um ein Tool. Ein Process Mining Tool nutzt diese Methodik, stellt im Zweifel aber auch nur exakt diese Visualisierung der Prozessgraphen zur Verfügung oder ein ganzes Tool-Werk von der Datenanbindung und -aufbereitung in ein Event Log bis hin zu weiterführenden Analysen in Richtung des BI-Reportings oder der Data Science.

Im Grunde kann man aber folgende große Herkunftskategorien ausmachen:

1. Process Mining Tools, die als pure Process Mining Software gestartet sind

Hierzu gehört Celonis, das drei-köpfige und sehr geschäftstüchtige Gründer-Team, das ich im Jahr 2012 persönlich kennenlernen durfte. Aber Celonis war nicht das erste Process Mining Unternehmen. Es gab noch einige mehr. Hier fällt mir z. B. das kleine und sympathische Unternehmen Fluxicon ein, dass mit seiner Lösung Disco auch heute noch einen leichtfüßigen Einstieg in Process Mining bietet.

2. Process Mining Tools, die eigentlich aus der Prozessmodellierung oder -automatisierung kommen

Einige Software-Anbieter erkannten frühzeitig (oder zumindest rechtzeitig?), dass Process Mining vielleicht nicht das Kerngeschäft, jedoch eine sinnvolle Ergänzung zu ihrem Portfolio an Software für Prozessmodellierung, -dokumentations oder -automatisierung bietet. Hierzu gehört die Software AG, die eigentlich für ihre ARIS-Prozessmodellierung bekannt war. Und hierzu zählt auch Signavio, die ebenfalls ein reines Prozessmodellierungsprogramm waren und von kurzem von SAP aufgekauft wurden. Aber auch das für RPA bekannte Unternehmen UiPath verleibte sich Process Mining durch den Zukauf von ehemals Process Gold.

3. Process Mining Tools, die Business Intelligence Software erweitern

Und dann gibt es noch diejenigen Anbieter, die bestehende BI Tools mit Erweiterungen zum Process Mining Analysewerkzeug machen. Einer der ersten dieser Anbieter war das Unternehmen PAF (Process Analytics Factory) mit dem Power BI Plugin namens PAFnow, welches von Celonis aufgekauft wurde und heute anscheinend (?) nicht mehr weiterentwickelt wird. Das Unternehmen MEHRWERK, eigentlich ein BI-Dienstleister mit Fokus auf QlikTech-Produkte, bietet für das BI-Tool Qlik Sense ebenfalls eine Erweiterung für Process Mining an und das Unternehmen mit dem unscheinbaren Namen process.science bietet Erweiterungen sowohl für Power BI als auch für Qlik Sense, zukünftig ist eine Erweiterung für Tableu geplant. Process.science fehlt im Gartner Magic Quadrant bis jetzt leider gänzlich, trotz bestehender Marktrelevanz (nach meiner Beobachtung).

Process Mining Tools in der Praxis – Ein Einblick

DAX-Konzerne setzen vor allem auf Celonis. Das Gründer-Team, das starke Vertriebsteam und die Medienpräsenz erst als Unicorn, dann als Decacorn, haben die Türen zu Vorstandsetagen zumindest im mitteleuropäischen Raum geöffnet. Und ganz ehrlich: Dass Celonis ein deutsches Decacorn ist, ist einfach wunderbar. Es ist das erste Decacorn aus Deutschland, das zurzeit wertvollste StartUp in Deutschland und wir können – für den Standort Deutschland – nur hoffen, dass dieser Erfolg bleibt.

Doch wie weit vorne ist Process Mining mit Celonis nun wirklich im Praxiseinsatz? Und ist Celonis für jedes Unternehmen der richtige Einstieg in Process Mining?

Celonis unterscheidet sich von den meisten anderen Tools noch dahingehend, dass es versucht, die ganze Kette des Process Minings in einer einzigen und ausschließlichen Cloud-Anwendung in einer Suite bereitzustellen. Während vor zehn Jahren ich für Celonis noch eine Installation erst einer MS SQL Server Datenbank, etwas später dann bevorzugt eine SAP Hana Datenbank auf einem on-prem Server beim Kunden voraussetzend installieren musste, bevor ich dann zur Installation der Celonis ServerAnwendung selbst kam, ist es heute eine 100% externe Cloud-Lösung. Dies hat anfangs für große Widerstände bei einigen Kunden verursacht, die ehrlicherweise heute jedoch kaum noch eine Rolle spielen. Cloud ist heute selbst für viele mitteleuropäische Unternehmen zum Standard geworden und wird kaum noch infrage gestellt. Vielleicht haben wir auch das ein Stück weit Celonis zu verdanken.

Celonis bietet eine bereits sehr umfassende Anbindung von Datenquellen z. B. für SAP oder Oracle ERP an, mit vordefinierten Event Log SQL Skripten für viele Standard-Prozesse, insbesondere Procure-to-Pay und Order-to-Cash. Aber auch andere Prozesse für andere Geschäftsprozesse z. B. von SalesForce CRM sind bereits verfügbar. Celonis ist zudem der erste Anbieter, der diese Prozessaufbereitung und weiterführende Dashboards in einem App-Store anbietet und so zu einer Plattform wird. Hinzu kommen auch die zuvor als Action Engine bezeichnete Prozessautomation, die mit Lösungen wie Power Automate von Microsoft vergleichbar sind.

Celonis schafft es oftmals in größere Konzerne, ist jedoch selten dann das einzige eingesetzte Process Mining Tool. Meine Kunden und Kontakte aus unterschiedlichsten Unternhemen in Deutschland berichten in Sachen Celonis oft von zu hohen Kosten für die Lizensierung und den Betrieb, zu viel Sales im Vergleich zur Leistung sowie von hohen Aufwänden, wenn der Fokus nicht auf Standardprozesse liegt. Demgegenüber steht jedoch die Tatsache, dass Celonis zumindest für die Standardprozesse bereits viel mitbringt und hier definitiv allen anderen Tool-Anbietern voraus ist und den wohl besten Service bietet.

SAP Signavio rückt nach

Mit dem Aufkauf von Signavio von SAP hat sich SAP meiner Meinung nach an eine gute Position katapultiert. Auch wenn ich vor Jahren noch hätte Wetten können, dass Celonis mal von SAP gekauft wird, scheint der Move mit Signavio nicht schlecht zu wirken, denn ich sehe das Tool bei Kunden mit SAP-Liebe bereits erfolgreich im Einsatz. Dabei scheint SAP nicht den Anspruch zu haben, Signavio zur Plattform für Analytics ausbauen zu wollen, um 1:1 mit Celonis gleichzuziehen, so ist dies ja auch nicht notwendig, wenn Signavio mit SAP Hana und der SAP Datasphere Cloud besser integriert werden wird.

Unternehmen, die am liebsten nur Software von SAP einsetzen, werden also mittlerweile bedient.

Mircosoft holt bei Process Mining auf

Ein absoluter Newcomer unter den Großen Anbietern im praktischen Einsatz bei Unternehmen ist sicherlich Microsoft Process Mining. Ich betreue bereits selbst Kunden, die auf Microsoft setzen und beobachte in meinem Netzwerk ein hohes Interesse an der Lösung von Microsoft. Was als logischer Schritt von Microsoft betrachtet werden kann, ist in der Praxis jedoch noch etwas hakelig, da Microsoft – und ich weiß wovon ich spreche – aktuell noch ein recht komplexes Zusammenspiel aus dem eigentlichen Process Mining Client (ehemals Minit) und der Power Automate Plattform sowie Power BI bereitstellt. Sehr hilfreich ist die Weiterführung der Process Mining Analyse vom Client-Tool dann direkt in der PowerBI Cloud. Das Ganze hat definitiv Potenzial, hängt aber in Details in 2024 noch etwas in diesem Zusammenspiel an verschiedenen Tools, die kein einfaches Setup für den User darstellen.

Doch wenn diese Integration besser funktioniert, und das ist in Kürze zu erwarten, dann bringt das viele Anbieter definitiv in Bedrängnis, denn den Microsoft Stack nutzen die meisten Unternehmen sowieso. Somit wäre kein weiteres Tool für datengetriebene Prozessanalysen mehr notwendig.

Process Mining – Und wie steht es um Machine Learning?

Obwohl ich mich gemeinsam mit Kunden besonders viel mit Machine Learning befasse, sind die Beispiele mit Process Mining noch recht dünn gesäht, dennoch gibt es etwa seit 2020 in Sachen Machine Learning für Process Mining auch etwas zu vermelden.

Celonis versucht Machine Learning innerhalb der Plattform aus einer Hand anzubieten und hat auch eigene Python-Bibleotheken dafür entwickelt. Bisher dreht sich hier viel eher noch um z. B. die Vorhersage von Prozesszeiten oder um die Erkennung von Doppelvorgängen. Die Erkennung von Doppelzahlungen ist sogar eine der penetrantesten Werbeversprechen von Celonis, obwohl eigentlich bereits mit viel einfacherer Analytik effektiv zu bewerkstelligen.

Von Kunden bisher über meinen Geschäftskanal nachgefragte und umgesetzte Machine Learning Funktionen sind u.a. die Anomalie-Erkennung in Prozessdaten, die möglichst frühe Vorhersage von Prozesszeiten (oder -kosten) und die Impact-Prediction auf den Prozess, wenn ein bestimmtes Event eintritt.

Umgesetzt werden diese Anwendungsfälle bisher vor allem auf dritten Plattformen, wie z. B. auf den Analyse-Ressourcen der Microsoft Azure Cloud oder in auf der databricks-Plattform.

Während das nun Anwendungsfälle auf der Prozessanalyse-Seite sind, kann Machine Learning jedoch auf der anderen Seite zur Anwendung kommen: Mit NER-Verfahren (Named Entity Recognition) aus dem NLP-Baukasten (Natural Language Processing) können Event Logs aus unstrukturierten Daten gewonnen werden, z. B. aus Texten in E-Mails oder Tickets.

Data Lakehouse – Event Logs außerhalb des Process Mining Tools

Auch wenn die vorbereitete Anbindung von Standard-ERP-Systemen und deren Standard-Prozesse durch Celonis einen echten Startvorteil bietet, so schwenken Unternehmen immer mehr auf die Etablierung eines unternehmensinternen Data Warehousing oder Data Lakehousing Prozesses, der die Daten als “Data Middlelayer” vorhält und Process Mining Applikationen bereitstellt.

Ich selbst habe diese Beobachtung bereits bei Unternehmen der industriellen Produktion, Handel, Finanzdienstleister und Telekommunikation gemacht und teilweise selbst diese Projekte betreut und/oder umgesetzt. Recht unterschiedlich hingegen ist die interne Benennung dieser Architektur, von “Middlelayer” über “Data Lakehouse” oder “Event Log Layer” bis “Data Hub” waren sehr unterschiedliche Bezeichnungen dabei. Gemeinsam haben sie alle die Funktion als Zwischenebene zwischen den Datenquellen und den Process Mining, BI und Data Science Applikationen.

DATANOMIQ Cloud Architecture for Data Mesh - Process Mining, BI and Data Science Applications

Prinzipielle Architektur-Darstellung eines Data Lakehouse Systems unter Einsatz von Databricks auf der Goolge / Amazon / Microsoft Azure Cloud nach dem Data Mesh Konzept zur Bereitstellung von Data Products für Process Mining, BI und Data Science Applikationen. Alternativ zu Databricks können auch andere Data Warehouse Datenbankplattformen zur Anwendung kommen, beispielsweise auch snowflake mit dbt.

Das Kernziel der Zwischenschicht erstellt für die Process Mining Vohaben die benötigten Event Logs, kann jedoch diesselben Daten für ganz andere Vorhaben und Applikationen zur Verfügung zu stellen.

Vorteile des Data Lakehousing

Die Vorteile einer Daten-Zwischenschicht in Form eines Data Warehouses oder Data Lakehouses sind – je nach unternehmensinterner Ausrichtung – beispielsweise die folgenden:

  • Keine doppelte Datenhaltung, denn Daten können zentral gehalten werden und in Views speziellen Applikationen der BI, Data Science, KI und natürlich auch für Process Mining genutzt werden.
  • Einfachere Data Governance, denn eine zentrale Datenschicht zwischen den Applikationen erleichtert die Übersicht und die Aussteuerung der Datenzugriffsberechtigung.
  • Reduzierte Cloud Kosten, denn Cloud Tools berechnen Gebühren für die Speicherung von Daten. Müssen Rohdatentabellen in die Analyse-Tools wie z. B. Celonis geladen werden, kann dies unnötig hohe Kosten verursachen.
  • Reduzierte Personalkosten, sind oft dann gegeben, wenn interne Data Engineers verfügbar sind, die die Datenmodelle intern entwickeln.
  • Höhere Data Readiness, denn für eine zentrale Datenplattform lohn es sich eher, Daten aus weniger genutzten Quellen anzuschließen. Hier ergeben sich oft neue Chancen der Datenfusion für nützliche Analysen, die vorher nicht angedacht waren, weil sich der Aufwand nur hierfür speziell nicht lohne.
  • Große Datenmodelle werden möglich und das Investment in diese lohnt sich nun, da sie für verschiedene Process Mining Tools ausgeliefert werden können, oder auch nur Sichten (Views) auf Prozess-Perspektiven. So wird Object-centric Process Mining annäherend mit jedem Tool möglich.
  • Nutzung von heterogenen Datenquellen, denn mit einem Data Lakehouse ist auch die Nutzung von unstrukturierten Daten leicht möglich, davon wird in Zukunft auch Process Mining profitieren. Denn dank KI und NLP (Data Science) können auch Event Logs aus unstrukturierten Daten generiert werden.
  • Unabhängigkeit von Tool-Anbietern, denn wenn die zentrale Datenschicht die Daten in Datenmodelle aufbereitet (im Falle von Process Mining oft in normalisierten Event Logs), können diese allen Tools zur Verfügung gestellt werden. Dies sorgt für Unabhängigkeit gegenüber einzelnen Tool-Anbietern.
  • Data Science und KI wird erleichtert, denn die Data Science und das Training im Machine Learning kann direkt mit dem reichhaltigen Pool an Daten erfolgen, auch direkt mit den Daten der Event Logs und losgelöst vom Process Mining Analyse-Tool, z. B. in Databricks oder den KI-Tools von Google, AWS und Mircosoft Azure (Azure Cognitive Services, Azure Machine Learning etc.).

Unter diesen Aspekten wird die Tool-Auswahl für die Prozessanalyse selbst in ihrer Relevanz abgemildert, da diese Tools schneller ausgetauscht werden können. Dies könnte auch bedeuten, dass sich für Unternehmen die Lösung von Microsoft besonders anbietet, da das Data Engineering und die Data Science sowieso über andere Cloud Services abgebildet wird, jedoch kein weiterer Tool-Anbieter eingebunden werden muss.

Process Mining / Process Analytics

Process Mining Software – Fazit

Es ist viel Bewegung am Markt und bietet dem Beobachter auch tatsächlich etwas Entertainment. Celonis ist weiterhin der Platzhirsch und wir können sehr froh sein, dass wir es hier mit einem deutschen Start-Up zutun haben. Für Unternehmen, die gleich voll in Process Mining reinsteigen möchten und keine Scheu vor einem möglichen Vendor-Lock-In, bietet Celonis meiner Ansicht nach immer noch das beste Angebot, wenn auch nicht die günstigste Lösung. Die anderen Tools können ebenfalls eine passende Lösung sein, nicht nur aus preislichen Gründen, sondern vor allem im Kontext der zu untersuchenden Prozesse, der Datenquellen und der bestehenden Tool-Landschaft. Dies sollte im Einzelfall geprüft werden.

Die Datenbereitstellung und -aufbereitung sollte idealerweise nicht im Process Mining Tool erfolgen, sondern auf einer zentralen Datenschicht als Data Warehouse oder Data Lakehouse für Process Mining. Die damit gewonnene Data Readiness zahlt nicht nur auf datengetriebene Prozessanalysen ein, sondern kommt dem ganzen Unternehmen zu Gute und ermöglicht zukünftige Projekte mit Daten, an die vorher oder bisher gar nicht zu denken waren.

Dieser Artikel wurde von Benjamin Aunkofer, einem neutralen Process Mining Berater, ohne KI (ohne ChatGPT etc.) verfasst!
Data Lakehouse

Was ist ein Data Lakehouse?

tl;dr

Ein Data Lakehouse ist eine moderne Datenarchitektur, die die Vorteile eines Data Lake und eines Data Warehouse kombiniert. Es kann strukturierte, halbstrukturierte und unstrukturierte Daten in einer Vielzahl von Formaten speichern und verarbeiten und bietet eine flexible und skalierbare Möglichkeit zur Speicherung und Analyse großer Datenmengen. In diesem Artikel werden die Geschichte von Data Lakehouses, ihre Vor- und Nachteile sowie einige der am häufigsten verwendeten Tools für ihre Erstellung erörtert, darunter Apache Spark, Delta Lake, Databricks, Apache Hudi und Apache Iceberg. Organisationen können je nach ihren spezifischen Bedürfnissen und Anforderungen zwischen einem Data Warehouse und einem Data Lakehouse wählen.

Einführung

In der Welt der Daten ist der Begriff Data Lakehouse allgegenwärtig und wird als Lösung für alle Datenanforderungen verkauft. Aber Moment mal, was ist eigentlich ein Data Lakehouse? Der Artikel beginnt mit einer Definition, was ein Lakehouse ist, gibt einen kurzen geschichtlichen Abriss, wie das Lakehouse entstanden ist und zeigt, warum und wie man ein Data Lakehouse aufbauen sollte.

Die Definition eines Data Lakehouse

Ein Data Lakehouse ist eine moderne Datenspeicher- und -verarbeitungsarchitektur, die die Vorteile von Data Lakes und Data Warehouses vereint. Es ist darauf ausgelegt, große Mengen an strukturierten, halbstrukturierten und unstrukturierten Daten aus verschiedenen Quellen zu verarbeiten und eine einheitliche Sicht auf die Daten für die Analyse bereitzustellen.

Data Lakehouses werden auf Cloud-basierten Objektspeichern wie Amazon S3, Google Cloud Storage oder Azure Blob Storage aufgebaut. Sie nutzen auch verteilte Computing-Frameworks wie Apache Spark, um skalierbare und effiziente Datenverarbeitungsfunktionen bereitzustellen.

In einem Data Lakehouse werden die Daten in ihrem Rohformat gespeichert, und Transformationen und Datenverarbeitung werden je nach Bedarf durchgeführt. Dies ermöglicht eine flexible und agile Datenexploration und -analyse, ohne dass komplexe Datenaufbereitungs- und Ladeprozesse erforderlich sind. Darüber hinaus können Data Governance- und Sicherheitsrichtlinien auf die Daten in einem Data Lakehouse angewendet werden, um die Datenqualität und die Einhaltung von Vorschriften zu gewährleisten.

Data Lakehouse Architecture by DATANOMIQ

Data Lakehouse Architecture

Eine kurze Geschichte des Data Lakehouse

Das Konzept des Data Lakehouse ist relativ neu und entstand Mitte der 2010er Jahre als Reaktion auf die Einschränkungen des traditionellen Data Warehousing und die wachsende Beliebtheit von Data Lakes.

Data Warehousing ist seit den 1980er Jahren die wichtigste Lösung für die Speicherung und Verarbeitung von Daten für Business Intelligence und Analysen. Data Warehouses wurden entwickelt, um strukturierte Daten aus Transaktionssystemen in einem zentralen Repository zu speichern, wo sie mit SQL-basierten Tools bereinigt, umgewandelt und analysiert werden konnten.

Mit der zunehmenden Datenmenge und -vielfalt wurde die Verwaltung von Data Warehouses jedoch immer schwieriger und teurer. Data Lakes, die Mitte der 2000er Jahre aufkamen, boten einen alternativen Ansatz für die Datenspeicherung und -verarbeitung. Data Lakes wurden entwickelt, um große Mengen an rohen und unstrukturierten Daten auf skalierbare und kostengünstige Weise zu speichern.

Data Lakes boten zwar viele Vorteile, verfügten aber nicht über die Struktur und die Data Governance-Funktionen von Data Warehouses. Dies machte es schwierig, aus den Daten aussagekräftige Erkenntnisse zu gewinnen und die Datenqualität und die Einhaltung von Vorschriften sicherzustellen.

Das Data Lakehouse wurde als Lösung für dieses Problem entwickelt und kombiniert die Vorteile von Data Lakes und Data Warehouses. Bei einem Data Lakehouse werden die Daten in ihrem Rohformat gespeichert, genau wie bei einem Data Lake. Das Data Lakehouse bietet jedoch auch die Struktur und die Governance-Funktionen eines Data Warehouse, was eine einfachere Datenverwaltung und -analyse ermöglicht.

Wann wird ein Data Lakehouse verwendet?

Ein Data Lakehouse kann für eine Vielzahl von Anwendungsfällen der Datenspeicherung und -verarbeitung eingesetzt werden, insbesondere für solche, bei denen große Mengen unterschiedlicher Datentypen aus verschiedenen Quellen anfallen. Einige häufige Anwendungsfälle sind:

  1. Datenexploration und -erkennung: Ein Data Lakehouse ermöglicht es Benutzern, Rohdaten auf flexible und agile Weise zu untersuchen und zu analysieren, ohne dass komplexe Datenaufbereitungsprozesse erforderlich sind. Dies kann Unternehmen dabei helfen, Muster und Erkenntnisse zu erkennen, die sonst nur schwer zu entdecken wären.
  2. Erweiterte Analysen und maschinelles Lernen: Data Lakehouses können erweiterte Analysen und maschinelles Lernen unterstützen, indem sie eine einheitliche Sicht auf die Daten bieten, die zum Trainieren von Modellen und zur Erstellung von Vorhersagen verwendet werden kann.
  3. Datenverarbeitung in Echtzeit: Ein Data Lakehouse kann zum Speichern und Verarbeiten von Echtzeit-Datenströmen von IoT-Geräten, Social-Media-Feeds und anderen Quellen verwendet werden, um Einblicke und Maßnahmen in Echtzeit zu ermöglichen.
  4. Datenintegration und -verwaltung: Data Lakehouses können Unternehmen dabei helfen, Daten aus verschiedenen Quellen zu integrieren und zu verwalten, um Datenqualität, Konsistenz und Compliance zu gewährleisten.
  5. Kunde 360: Ein Data Lakehouse kann zur Konsolidierung von Kundendaten aus verschiedenen Quellen wie Transaktionssystemen, sozialen Medien und Kundensupportsystemen verwendet werden, um eine vollständige Sicht auf den Kunden zu erhalten und personalisierte Erfahrungen zu ermöglichen.

Data Lakehouse vs. Data Warehouse

Data Lakehouse Schema

Data Lakehouse Schema

Das Data Lakehouse ist also eine moderne Alternative zu Data Warehouse und Data Lake. Aber wie entscheidet man, ob man ein Data Lakehouse oder ein Data Warehouse einsetzt? Hier sind einige Faktoren, die bei der Bewertung der Verwendung eines Data Lakehouse gegenüber einem Data Warehouse für Ihr Unternehmen zu berücksichtigen sind:

  1. Datentypen und -quellen: Wenn Ihr Unternehmen strukturierte Daten aus transaktionalen Systemen speichern und analysieren muss, ist ein Data Warehouse möglicherweise die bessere Wahl. Wenn Sie jedoch verschiedene Datentypen und -quellen haben, einschließlich unstrukturierter und halbstrukturierter Daten, ist ein Data Lakehouse die bessere Wahl.
  2. Anforderungen an die Datenverarbeitung: Wenn Ihr Unternehmen komplexe Abfragen und Aggregationen von Daten durchführen muss, ist ein Data Warehouse möglicherweise die bessere Wahl. Wenn Sie jedoch Ad-hoc-Abfragen und explorative Analysen durchführen müssen, ist ein Data Lakehouse besser geeignet.
  3. Datenvolumen: Wenn Sie relativ kleine Datenmengen haben, ist ein Data Warehouse möglicherweise die kostengünstigere Wahl. Wenn Sie jedoch große Datenmengen haben, die schnell wachsen, wäre ein Data Lakehouse die bessere Wahl.
  4. Datenlatenz: Wenn Ihr Unternehmen Daten in Echtzeit verarbeiten und analysieren muss, ist ein Data Lakehouse möglicherweise die bessere Wahl. Wenn Ihre Analyse jedoch eine gewisse Latenzzeit tolerieren kann, könnte ein Data Warehouse die bessere Wahl sein.
  5. Data Governance und Compliance: Wenn Ihr Unternehmen strenge Anforderungen an die Datenverwaltung und -einhaltung hat, ist ein Data Warehouse möglicherweise die bessere Wahl. Ein Data Lakehouse kann jedoch auch Data Governance und Compliance unterstützen, indem es die Datenabfolge, Zugriffskontrollen und Auditing-Funktionen bereitstellt.

Die Entscheidung für das eine oder das andere hängt hauptsächlich von der Menge und Häufigkeit der zu verarbeitenden Daten ab. Aber auch die Art der Daten (strukturiert oder unstrukturiert) spielt eine wichtige Rolle.

Tools zum Aufbau eines Data Lakehouse

Nachfolgend eine Liste an Tools, die für Data Lakehouses infrage kommen, ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

  1. Apache Spark: Spark ist eine beliebte Open-Source-Datenverarbeitungs-Engine, die für den Aufbau eines Data Lakehouse verwendet werden kann. Spark unterstützt eine Vielzahl von Datenquellen, einschließlich strukturierter, halbstrukturierter und unstrukturierter Daten, und kann sowohl für die Batch- als auch für die Echtzeit-Datenverarbeitung verwendet werden. Spark ist direkt auf mehreren Cloud-Plattformen verfügbar, darunter AWS, Azure und Google Cloud Platform.Apacke Spark ist jedoch mehr als nur ein Tool, es ist die Grundbasis für die meisten anderen Tools. So basieren z. B. Databricks und Azure Synapse auf Apache Spark, vereinfachen den Umgang mit Spark für den Benutzer dabei gleichzeitig sehr.
  2. Delta Lake: Delta Lake ist eine Open-Source-Speicherschicht, die auf einem Data Lake läuft und Funktionen für die Zuverlässigkeit, Qualität und Leistung von Daten bietet. Delta Lake baut auf Apache Spark auf und ist auf mehreren Cloud-Plattformen verfügbar, darunter AWS, Azure und Google Cloud Platform.
  3. AWS Lake Formation: AWS Lake Formation ist ein verwalteter Service, der den Prozess der Erstellung, Sicherung und Verwaltung eines Data Lakehouse auf AWS vereinfacht. Lake Formation bietet eine Vielzahl von Funktionen, einschließlich Datenaufnahme, Datenkatalogisierung und Datentransformation, und kann mit einer Vielzahl von Datenquellen verwendet werden.
  4. Azure Synapse Analytics: Azure Synapse Analytics ist ein verwalteter Analysedienst, der eine einheitliche Erfahrung für Big Data und Data Warehousing bietet. Synapse Analytics umfasst eine Data Lakehouse-Funktion, die das Beste aus Data Lakes und Data Warehouses kombiniert, um eine flexible und skalierbare Lösung für die Speicherung und Verarbeitung von Daten zu bieten.
  5. Google Cloud Data Fusion: Google Cloud Data Fusion ist ein vollständig verwalteter Datenintegrationsdienst, der zum Aufbau eines Data Lakehouse auf der Google Cloud Platform verwendet werden kann. Data Fusion bietet eine Vielzahl von Funktionen zur Datenaufnahme, -umwandlung und -verarbeitung und kann mit einer Vielzahl von Datenquellen verwendet werden.
  6. Databricks: Databricks ist eine Cloud-basierte Datenverarbeitungs- und Analyseplattform, die auf Apache Spark aufbaut. Sie bietet einen einheitlichen Arbeitsbereich für Data Engineering, Data Science und maschinelles Lernen, der zum Aufbau und Betrieb eines Data Lakehouse verwendet werden kann. Databricks ist auf AWS, Azure und Google Cloud Platform verfügbar.
  7. Apache Hudi: Apache Hudi ist ein Open-Source-Datenmanagement-Framework, das eine effiziente und skalierbare Datenaufnahme, -speicherung und -verarbeitung ermöglicht. Hudi bietet Funktionen wie inkrementelle Verarbeitung, Upserts und Deletes sowie Datenversionierung, um die Datenqualität in einem Data Lakehouse zu erhalten. Apache Hudi ist auf AWS, Azure und Google Cloud Platform verfügbar.
  8. Apache Iceberg: Apache Iceberg ist ein Open-Source-Tabellenformat, das schnelle und effiziente Datenabfragen ermöglicht und gleichzeitig transaktionale und konsistente Ansichten von Daten in einem Data Lakehouse bietet. Es ist so konzipiert, dass es mit einer Vielzahl von Speichersystemen wie dem Hadoop Distributed File System (HDFS), Amazon S3 und Azure Blob Storage zusammenarbeitet. Apache Iceberg ist auf AWS, Azure und Google Cloud Platform verfügbar.

Alle diese Tools haben sich aufgrund ihrer Benutzerfreundlichkeit, Skalierbarkeit und Unterstützung für eine Vielzahl von Datenverarbeitungs- und Analyseanwendungen für den Aufbau von Data Lakehouses durchgesetzt. Die Wahl des Tools hängt von Ihren spezifischen Anforderungen ab, und es ist wichtig, jedes Tool sorgfältig zu bewerten, um festzustellen, welches den Anforderungen Ihres Unternehmens am besten entspricht.

Fazit

In diesem Artikel haben wir das Konzept des Data Lakehouse, seine Geschichte sowie seine Vor- und Nachteile erläutert. Wir haben auch über einige der gängigsten Tools gesprochen, die zum Aufbau eines Data Lakehouse verwendet werden, darunter Apache Spark, Apache Delta Lake, Databricks, Apache Hudi und Apache Iceberg.

Wir haben erörtert, wie Unternehmen zwischen einem Data Warehouse und einem Data Lakehouse wählen können und welche Faktoren bei dieser Entscheidung zu berücksichtigen sind. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es Vor- und Nachteile gibt, die zu berücksichtigen sind und mit den eigenen Anforderungen verglichen werden sollten.

Zusammengefasst bietet ein Data Lakehouse folgende Vor- und Nachteile:

Vorteile eines Data Lakehouse:

  1. Flexibilität: Ein Data Lakehouse bietet eine flexible Datenarchitektur, die strukturierte, halbstrukturierte und unstrukturierte Daten in einer Vielzahl von Formaten speichern und verarbeiten kann, einschließlich Data Lakes und Data Warehouses.
  2. Skalierbarkeit: Ein Data Lakehouse kann skaliert werden, um die Anforderungen großer und komplexer Datenverarbeitungs- und Analyse-Workloads zu erfüllen.
  3. Kosteneffektiv: Ein Data Lakehouse kann zur Kostensenkung beitragen, indem es den Bedarf an mehreren Datensilos beseitigt und die Datenduplizierung reduziert.
  4. Verarbeitung in Echtzeit: Ein Data Lakehouse kann für die Datenverarbeitung in Echtzeit genutzt werden, so dass Unternehmen datengesteuerte Entscheidungen in Echtzeit treffen können.
  5. Datenverwaltung: Ein Data Lakehouse kann zur Verbesserung der Data Governance beitragen, indem es ein zentrales Repository für alle Daten bereitstellt und eine fein abgestufte Zugriffskontrolle ermöglicht.

Nachteile, die vor der Entscheidung für ein Data Lakehouse zu berücksichtigen sind:

  1. Komplexität: Der Aufbau eines Data Lakehouse kann komplex sein und erfordert ein tiefes Verständnis von Datenmanagement- und -verarbeitungstechnologien.
  2. Datenqualität: Die Datenqualität kann in einem Data Lakehouse aufgrund der Vielfalt der Datenquellen und der fehlenden Struktur eine Herausforderung darstellen.
  3. Sicherheit: Die Sicherheit kann in einem Data Lakehouse ein Problem darstellen, da es oft notwendig ist, den Zugriff auf große Datenmengen zu verwalten, die an verschiedenen Orten gespeichert sind.
  4. Qualifikationen: Der Aufbau und die Pflege eines Data Lakehouse erfordern ein spezifisches Skillset, das sich von dem des traditionellen Data Warehousing oder der Big Data-Verarbeitung unterscheiden kann.
  5. Werkzeuge: Es gibt zwar viele Tools für den Aufbau eines Data Lakehouse, aber angesichts des rasanten Innovationstempos kann es eine Herausforderung sein, mit den neuesten Tools und Technologien Schritt zu halten.

Abschließend lässt sich sagen, dass ein Data Lakehouse für Unternehmen, die eine flexible, skalierbare und kosteneffiziente Methode zur Speicherung und Verarbeitung großer Datenmengen benötigen, erhebliche Vorteile bieten. Auch wenn der Aufbau eines Data Lakehouse grundsätzlich komplexer ist, gibt es viele Tools und Technologien, die Unternehmen beim Aufbau und Betrieb einer erfolgreichen Data Lakehouse-Architektur unterstützen und dieses vereinfachen.

Haben Sie bereits ein Data Lakehouse im Einsatz oder überlegen Sie, eines für Ihr Unternehmen zu bauen? Schreiben Sie mich an!

Process Mining / Process Analytics

Ist Process Mining in Summe zu teuer?

Celonis, Signavio (SAP). UiPath, Microsoft, Software AG, Mehrwerk, process.science und viele weitere Process Mining Tool-Anbieter mehr… der Markt rund um Process Mining ist stark umkämpft. Trotz der hohen Vielfalt an Tools, gilt Process Mining in der Einführung und Durchführung als teuer. Viele Unternehmen verzeichnen zwar erste Erfolge mit dieser Analysemethodik und den dafür geschaffenen Tools, hadern jedoch mit den hohen Kosten für Lizensierung und Betrieb.

Process Mining / Process AnalyticsDabei gibt es viele Hebel für Unternehmen, die Kosten für diese Analysen deutlich zu reduzieren, dabei gesamtheitlicher analysieren zu können und sich von einzelnen Tool-Anbietern unabhängiger zu machen. Denn die Herausforderung beginnt bereits mit denen eigentlichen Zielen von Process Mining für ein Unternehmen, und diese sind oft nicht einmal direkt finanziell messbar.

Process Mining bitte nicht nur auf Prozesskosten reduzieren

Tool-Anbieter werben tendenziell besonders mit der potenziellen Reduktion von Prozesskosten und und mit der Working Capital Optimierung. Bei hohen Lizenzierungskosten für die Tools, insbesondere für die Cloud-Lösungen der Marktführer, ist dies die erfolgversprechendste Marketing-Strategie. Typische Beispiele für die Identifikation von Kostensenkungspotenzialen sind Doppelarbeiten und unnötige Prozessschleifen sowie Wartezeiten in Prozessen. Working Capital- und Cash- Kosten sind in den Standardprozessen Order-to-Cash (z. B. Verspätete Zahlungen) und Procure-to-Pay (z. B. zu späte Zahlungen, nicht realisierte Rabatte) zu finden.

Diese Anwendungsfälle sind jedoch analytisch recht trivial und bereits mit einfacher BI (Business Intelligence) oder dedizierten Analysen ganz ohne Process Mining bereits viel schneller aufzuspüren. Oft bieten bereits ERP-Systeme eine eigene Erkennung hierfür an, die sich mit einfach gestrikter BI leicht erweitern lässt.

Richtige Wirkung, die so eigentlich nur Process Mining mit der visuellen Prozessanalyse erzeugen kann, zeigt sich vor allem bei der qualitativen Verbesserung von Prozessen, denn oft frustrieren eingefahrene Unternehmensprozesse nicht nur Mitarbeiter, Lieferanten und Partner, sondern auch Kunden. Dabei geht es z. B. um die Verbesserung von Prozessen in der Fertigung und Montage, in der Logistik, dem Einkauf, Sales und After Sales. Diese Anwendungszwecke dienen zur zeitlichen Beschleunigung oder Absicherung (Stabilisierung) von Prozessen, und damit zur Erhöhung des Kundennutzens. Jede qualitative Verbesserung wird sich letztendlich auch im quantitativen, finanziellen Maße auswirken, wenn auch nicht so einfach messbar.

Die Absicherung von Prozessen aus der Compliance-Perspektive ist eines der typischen Einsatzgebiete, für die Process Mining prädestiniert ist. Audit Analytics und Betrugserkennung gehören zu den häufigsten Anwendungsgebieten. Das senkt zwar grundsätzlich keine Prozesskosten, ist jedoch in Anbetracht immer komplexerer Prozessketten bittere Notwendigkeit.

Prozess Mining kann ferner auch zur Dokumentation von Geschäftsprozessen genutzt werden, als Vorlage für Sollprozesse. Die Analyse von bestehenden Prozessen kann dann dabei helfen, den aktuellen Zustand eines Prozesses zu dokumentieren und Unternehmen können diese Informationen nutzen, um Prozessdokumentationen zu aktualisieren und zu verbessern. Mit Process Mining können Vor- und Nachher-Vergleiche durchgeführt sowie situative Worst- und Best-Practise herausextrahiert werden. Dies bietet sich insbesondere vor und nach Migrationen von ERP-Systemen an.

Process Mining muss nicht (zu) teuer sein

Bei hohen Kosten für Process Mining ist der Druck einer Organisation sehr hoch, diese Kosten irgendwie mit hohen potenziellen (!) Einsparungen zu rechtfertigen. Die Prozesse mit dem höchsten Kostensenkungsversprechen erhalten dadurch den Vorzug, oft auch dann, obwohl andere Prozesse die nötige Prozesstransparenz eigentlich noch viel nötiger hätten.

Zumindest der Einstieg in Process Mining kann mit den richtigen Tools sehr leichtfüßig und günstig erfolgen, aber auch die Etablierung dieser Analysemethodik im weltweiten Konzern kann mit einigen Stellhebeln erheblich günstiger und (in Anbetracht der hohen Dynamik unter den Tool-Anbietern) nachhaltiger realisiert werden, als wie es von den größeren Anbietern vorgeschlagen wird.

Unabhängiges und Nachhaltiges Data Engineering

Die Arbeit hinter Process Mining kann man sich wie einen Eisberg vorstellen. Die sichtbare Spitze des Eisbergs sind die Reports und Analysen im Process Mining Tool. Das ist der Teil, den die meisten Analysten und sonstigen Benutzer des Tools zu Gesicht bekommen. Der andere Teil des Process Minings ist jedoch noch viel wesentlicher, denn es handelt sich dabei um das Fundament der Analyse: Die Datenmodellierung des Event Logs. Diese Arbeit ist der größere, jedoch unter der Oberfläche verborgene Teil des Eisbergs.

Jedes Process Mining Tool benötigt pro Use Case mindestens ein Event Log. Dabei handelt es sich um ein Prozessprotokoll mit universeller Mindestanforderung: Case, Activity, Timestamp

Diese Event Logs in einem Process Mining Tool zu modellieren und individuell anzupassen, ist langfristig keine gute Idee und erinnert an die Anfänge der Business Intelligence, als BI-Analysten Daten direkt in Tools wie Qlik Sense oder Power BI luden und für sich individuell modellierten.

Wie anfangs erwähnt, haben Unternehmen bei der Einführung von Process Mining die Qual der Wahl. Oft werden langwierige und kostenintensive Auswahlprozesse für die jeweiligen Tools angestoßen, damit die Wahl auf der augenscheinlich richtige Tool fällt.

Eine bessere Idee ist es daher, Event Logs nicht in einzelnen Process Mining Tools aufzubereiten, sondern zentral in einem dafür vorgesehenen Data Warehouse zu erstellen, zu katalogisieren und darüber auch die grundsätzliche Data Governance abzusichern. Die modellierten Daten können dann jedem Process Mining Tool zur Verfügung gestellt werden. Während sich Process Mining Tools über die Jahre stark verändern, bleiben Datenbanktechnologien für Data Warehousing über Jahrzehnte kompatibel und können in ihnen aufbereitete Event Logs allen Tools zur Verfügung stellen. Und übrigens lässt sich mit diesem Ansatz auch sehr gut eine gesamtheitlichere Verknüpfung realisieren und die Perspektive dynamisch verändern, was neuerdings als Object-centric Process Mining beworben wird, mit der richtigen Datenmoedellierung in einem Process Mining Data Warehouse für jedes Tool zu erreichen ist.

Nicht alles um jeden Preis in die Public Cloud

Unter der häufigen Prämisse, dass alle ERP-Rohdaten in eine Cloud geladen werden müssen, entstehen Kosten, die durchaus als überhöht und unnötig angesehen werden können. Daten-Uploads in eine Cloud-Lösung für Process Mining sollten nach Möglichkeit minimal ausfallen und lassen sich durch genaueres Anforderungsmanagement in den meisten Fällen deutlich reduzieren, verbunden mit Einsparungen bei Cloud-Kosten. Idealerweise werden nur fertige Event-Logs bzw. objekt-zentrische Datenmodelle in die Cloud geladen, nicht jedoch die dafür notwendigen Rohdaten.

Für besonders kritische Anwendungsfälle kann es von besonderem Stellenwert sein, einen Hybrid-Cloud-Ansatz anzustreben. Dabei werden besonders kritische Daten in ihrer granularen Form in einer Private Cloud (i.d.R. kundeneigenes Rechenzentrum) gehalten und nur die fertigen Event Logs in die Public Cloud (z. B. Celonis Process Mining) übertragen.

Mit AI ist mehr möglich als oft vermutet

Neben den einfachen Anwendungsfällen, die einige Tool-Anbieter bereits eingebaut haben (z. B. Matching von Zahlungsdaten zur Doppelzahlungserkennung oder die Vorhersage von Prozesszeiten), können mit Machine Learning bzw. Deep Learning auch anspruchsvollere Varianten-Cluster und Anomalien erkannt werden.

Unstrukturierte Daten können dank AI in Process Mining mit einbezogen werden, dazu werden mit Named Entity Recognition (NER, ein Teilgebiet des NLP) Vorgänge und Aktivitäten innerhalb von Dokumenten (z. B. Mails, Jira-Tickets) extrahiert und gemeinsam mit den Meta-Daten (z. B. Zeitstempel aus dem Dokument) in ein strukturiertes Event Log für Process Mining transformiert. Ähnliches lässt sich mit AI für Computer Vision übrigens auch auf Abläufe aus Videoaufnahmen durchführen. Dank AI werden damit noch viel verborgenere Prozesse sichtbar. Diese AI ist in noch keiner Process Mining Software zu finden, kann jedoch bausteinartig dem Process Mining Data Warehouse vorgeschaltet werden.

Fazit

Nicht all zu selten ist Process Mining den anwenden Unternehmen in Summe zu teuer, denn bereits einige Unternehmen sind über die Kosten gestolpert. Andere Unternehmen begrenzen die Kosten mit dem restriktiven Umgang mit Benuter-Lizenzen oder Anwendungsfällen, begrenzen damit jedoch auch den Analyseumfang und schöpfen nicht das volle Potenzial aus. Dies muss jedoch nicht sein, denn Kosten für Data Loads, Cloud-Hosting und Benutzerlizenzen für Process Mining lassen sich deutlich senken, wenn Process Mining als die tatsächliche Analyse-Methode verstanden und nicht auf ein bestimmtes Tool reduziert wird.

Zu Beginn kann es notwendig sein, Process Mining in einer Organisation überhaupt erst an den Start zu bringen und erste Erfolge zu erzielen. Unternehmen, die Process Mining und die damit verbundene Wirkung in Sachen Daten- und Prozesstransparenz, erstmals erlebt haben, werden auf diese Analysemethodik so schnell nicht mehr verzichten wollen. Schnelle erste Erfolge lassen sich mit nahezu jedem Tool erzielen. Nach Pilot-Projekten sollte der konzernweite Rollout jedoch in Sachen Performance, Kosten-Leistungsverhältnis und spätere Unabhängigkeit überdacht werden, damit Process Mining Initiativen langfristig mehr wirken als sie kosten und damit Process Mining auch bedenkenlos und ohne Budget-Engpässe qualitative Faktoren der Unternehmensprozesse verbessern kann.

Mit den richtigen Überlegungen fahren Sie die Kosten für Process Mining runter und den Nutzen hoch.

CAP Theorem

Understanding databases for storing, updating and analyzing data requires the understanding of the CAP Theorem. This is the second article of the article series Data Warehousing Basics.

Understanding NoSQL Databases by the CAP Theorem

CAP theorem – or Brewer’s theorem – was introduced by the computer scientist Eric Brewer at Symposium on Principles of Distributed computing in 2000. The CAP stands for Consistency, Availability and Partition tolerance.

  • Consistency: Every read receives the most recent writes or an error. Once a client writes a value to any server and gets a response, it is expected to get afresh and valid value back from any server or node of the database cluster it reads from.
    Be aware that the definition of consistency for CAP means something different than to ACID (relational consistency).
  • Availability: The database is not allowed to be unavailable because it is busy with requests. Every request received by a non-failing node in the system must result in a response. Whether you want to read or write you will get some response back. If the server has not crashed, it is not allowed to ignore the client’s requests.
  • Partition tolerance: Databases which store big data will use a cluster of nodes that distribute the connections evenly over the whole cluster. If this system has partition tolerance, it will continue to operate despite a number of messages being delayed or even lost by the network between the cluster nodes.

CAP theorem applies the logic that  for a distributed system it is only possible to simultaneously provide  two out of the above three guarantees. Eric Brewer, the father of the CAP theorem, proved that we are limited to two of three characteristics, “by explicitly handling partitions, designers can optimize consistency and availability, thereby achieving some trade-off of all three.” (Brewer, E., 2012).

CAP Theorem Triangle

To recap, with the CAP theorem in relation to Big Data distributed solutions (such as NoSQL databases), it is important to reiterate the fact, that in such distributed systems it is not possible to guarantee all three characteristics (Availability, Consistency, and Partition Tolerance) at the same time.

Database systems designed to fulfill traditional ACID guarantees like relational database (management) systems (RDBMS) choose consistency over availability, whereas NoSQL databases are mostly systems designed referring to the BASE philosophy which prefer availability over consistency.

The CAP Theorem in the real world

Lets look at some examples to understand the CAP Theorem further and provewe cannot create database systems which are being consistent, partition tolerant as well as always available simultaniously.

AP – Availability + Partition Tolerance

If we have achieved Availability (our databases will always respond to our requests) as well as Partition Tolerance (all nodes of the database will work even if they cannot communicate), it will immediately mean that we cannot provide Consistency as all nodes will go out of sync as soon as we write new information to one of the nodes. The nodes will continue to accept the database transactions each separately, but they cannot transfer the transaction between each other keeping them in synchronization. We therefore cannot fully guarantee the system consistency. When the partition is resolved, the AP databases typically resync the nodes to repair all inconsistencies in the system.

A well-known real world example of an AP system is the Domain Name System (DNS). This central network component is responsible for resolving domain names into IP addresses and focuses on the two properties of availability and failure tolerance. Thanks to the large number of servers, the system is available almost without exception. If a single DNS server fails,another one takes over. According to the CAP theorem, DNS is not consistent: If a DNS entry is changed, e.g. when a new domain has been registered or deleted, it can take a few days before this change is passed on to the entire system hierarchy and can be seen by all clients.

CA – Consistency + Availability

Guarantee of full Consistency and Availability is practically impossible to achieve in a system which distributes data over several nodes. We can have databases over more than one node online and available, and we keep the data consistent between these nodes, but the nature of computer networks (LAN, WAN) is that the connection can get interrupted, meaning we cannot guarantee the Partition Tolerance and therefor not the reliability of having the whole database service online at all times.

Database management systems based on the relational database models (RDBMS) are a good example of CA systems. These database systems are primarily characterized by a high level of consistency and strive for the highest possible availability. In case of doubt, however, availability can decrease in favor of consistency. Reliability by distributing data over partitions in order to make data reachable in any case – even if computer or network failure – meanwhile plays a subordinate role.

CP – Consistency + Partition Tolerance

If the Consistency of data is given – which means that the data between two or more nodes always contain the up-to-date information – and Partition Tolerance is given as well – which means that we are avoiding any desynchronization of our data between all nodes, then we will lose Availability as soon as only one a partition occurs between any two nodes In most distributed systems, high availability is one of the most important properties, which is why CP systems tend to be a rarity in practice. These systems prove their worth particularly in the financial sector: banking applications that must reliably debit and transfer amounts of money on the account side are dependent on consistency and reliability by consistent redundancies to always be able to rule out incorrect postings – even in the event of disruptions in the data traffic. If consistency and reliability is not guaranteed, the system might be unavailable for the users.

CAP Theorem Venn Diagram

Conclusion

The CAP Theorem is still an important topic to understand for data engineers and data scientists, but many modern databases enable us to switch between the possibilities within the CAP Theorem. For example, the Cosmos DB von Microsoft Azure offers many granular options to switch between the consistency, availability and partition tolerance . A common misunderstanding of the CAP theorem that it´s none-absoluteness: “All three properties are more continuous than binary. Availability is continuous from 0 to 100 percent, there are many levels of consistency, and even partitions have nuances. Exploring these nuances requires pushing the traditional way of dealing with partitions, which is the fundamental challenge. Because partitions are rare, CAP should allow perfect C and A most of the time, but when partitions are present or perceived, a strategy is in order.” (Brewer, E., 2012).

ACID vs BASE Concepts

Understanding databases for storing, updating and analyzing data requires the understanding of two concepts: ACID and BASE. This is the first article of the article series Data Warehousing Basics.

The properties of ACID are being applied for databases in order to fulfill enterprise requirements of reliability and consistency.

ACID is an acronym, and stands for:

  • Atomicity – Each transaction is either properly executed completely or does not happen at all. If the transaction was not finished the process reverts the database back to the state before the transaction started. This ensures that all data in the database is valid even if we execute big transactions which include multiple statements (e. g. SQL) composed into one transaction updating many data rows in the database. If one statement fails, the entire transaction will be aborted, and hence, no changes will be made.
  • Consistency – Databases are governed by specific rules defined by table formats (data types) and table relations as well as further functions like triggers. The consistency of data will stay reliable if transactions never endanger the structural integrity of the database. Therefor, it is not allowed to save data of different types into the same single column, to use written primary key values again or to delete data from a table which is strictly related to data in another table.
  • Isolation – Databases are multi-user systems where multiple transactions happen at the same time. With Isolation, transactions cannot compromise the integrity of other transactions by interacting with them while they are still in progress. It guarantees data tables will be in the same states with several transactions happening concurrently as they happen sequentially.
  • Durability – The data related to the completed transaction will persist even in cases of network or power outages. Databases that guarante Durability save data inserted or updated permanently, save all executed and planed transactions in a recording and ensure availability of the data committed via transaction even after a power failure or other system failures If a transaction fails to complete successfully because of a technical failure, it will not transform the targeted data.

ACID Databases

The ACID transaction model ensures that all performed transactions will result in reliable and consistent databases. This suits best for businesses which use OLTP (Online Transaction Processing) for IT-Systems such like ERP- or CRM-Systems. Furthermore, it can also be a good choice for OLAP (Online Analytical Processing) which is used in Data Warehouses. These applications need backend database systems which can handle many small- or medium-sized transactions occurring simultaneous by many users. An interrupted transaction with write-access must be removed from the database immediately as it could cause negative side effects impacting the consistency(e.g., vendors could be deleted although they still have open purchase orders or financial payments could be debited from one account and due to technical failure, never credited to another).

The speed of the querying should be as fast as possible, but even more important for those applications is zero tolerance for invalid states which is prevented by using ACID-conform databases.

BASE Concept

ACID databases have their advantages but also one big tradeoff: If all transactions need to be committed and checked for consistency correctly, the databases are slow in reading and writing data. Furthermore, they demand more effort if it comes to storing new data in new formats.

In chemistry, a base is the opposite to acid. The database concepts of BASE and ACID have a similar relationship. The BASE concept provides several benefits over ACID compliant databases asthey focus more intensely on data availability of database systems without guarantee of safety from network failures or inconsistency.

The acronym BASE is even more confusing than ACID as BASE relates to ACID indirectly. The words behind BASE suggest alternatives to ACID.

BASE stands for:

  • Basically Available – Rather than enforcing consistency in any case, BASE databases will guarantee availability of data by spreading and replicating it across the nodes of the database cluster. Basic read and write functionality is provided without liabilityfor consistency. In rare cases it could happen that an insert- or update-statement does not result in persistently stored data. Read queries might not provide the latest data.
  • Soft State – Databases following this concept do not check rules to stay write-consistent or mutually consistent. The user can toss all data into the database, delegating the responsibility of avoiding inconsistency or redundancy to developers or users.
  • Eventually Consistent –No guarantee of enforced immediate consistency does not mean that the database never achieves it. The database can become consistent over time. After a waiting period, updates will ripple through all cluster nodes of the database. However, reading data out of it will stay always be possible, it is just not certain if we always get the last refreshed data.

All the three above mentioned properties of BASE-conforming databases sound like disadvantages. So why would you choose BASE? There is a tradeoff compared to ACID. If databases do not have to follow ACID properties then the database can work much faster in terms of writing and reading from the database. Further, the developers have more freedom to implement data storage solutions or simplify data entry into the database without thinking about formats and structure beforehand.

BASE Databases

While ACID databases are mostly RDBMS, most other database types, known as NoSQL databases, tend more to conform to BASE principles. Redis, CouchDB, MongoDB, Cosmos DB, Cassandra, ElasticSearch, Neo4J, OrientDB or ArangoDB are just some popular examples. But other than ACID, BASE is not a strict approach. Some NoSQL databases apply at least partly to ACID rules or provide optional functions to get almost or even full ACID compatibility. These databases provide different level of freedom which can be useful for the Staging Layer in Data Warehouses or as a Data Lake, but they are not the recommended choice for applications which need data environments guaranteeing strict consistency.

Data Warehousing Basiscs

Data Warehousing is applied Big Data Management and a key success factor in almost every company. Without a data warehouse, no company today can control its processes and make the right decisions on a strategic level as there would be a lack of data transparency for all decision makers. Bigger comanies even have multiple data warehouses for different purposes.

In this series of articles I would like to explain what a data warehouse actually is and how it is set up. However, I would also like to explain basic topics regarding Data Engineering and concepts about databases and data flows.

To do this, we tick off the following points step by step:

 

Six properties of modern Business Intelligence

Regardless of the industry in which you operate, you need information systems that evaluate your business data in order to provide you with a basis for decision-making. These systems are commonly referred to as so-called business intelligence (BI). In fact, most BI systems suffer from deficiencies that can be eliminated. In addition, modern BI can partially automate decisions and enable comprehensive analyzes with a high degree of flexibility in use.


Read this article in German:
“Sechs Eigenschaften einer modernen Business Intelligence“


Let us discuss the six characteristics that distinguish modern business intelligence, which mean taking technical tricks into account in detail, but always in the context of a great vision for your own company BI:

1. Uniform database of high quality

Every managing director certainly knows the situation that his managers do not agree on how many costs and revenues actually arise in detail and what the margins per category look like. And if they do, this information is often only available months too late.

Every company has to make hundreds or even thousands of decisions at the operational level every day, which can be made much more well-founded if there is good information and thus increase sales and save costs. However, there are many source systems from the company’s internal IT system landscape as well as other external data sources. The gathering and consolidation of information often takes up entire groups of employees and offers plenty of room for human error.

A system that provides at least the most relevant data for business management at the right time and in good quality in a trusted data zone as a single source of truth (SPOT). SPOT is the core of modern business intelligence.

In addition, other data on BI may also be made available which can be useful for qualified analysts and data scientists. For all decision-makers, the particularly trustworthy zone is the one through which all decision-makers across the company can synchronize.

2. Flexible use by different stakeholders

Even if all employees across the company should be able to access central, trustworthy data, with a clever architecture this does not exclude that each department receives its own views of this data. Many BI systems fail due to company-wide inacceptance because certain departments or technically defined employee groups are largely excluded from BI.

Modern BI systems enable views and the necessary data integration for all stakeholders in the company who rely on information and benefit equally from the SPOT approach.

3. Efficient ways to expand (time to market)

The core users of a BI system are particularly dissatisfied when the expansion or partial redesign of the information system requires too much of patience. Historically grown, incorrectly designed and not particularly adaptable BI systems often employ a whole team of IT staff and tickets with requests for change requests.

Good BI is a service for stakeholders with a short time to market. The correct design, selection of software and the implementation of data flows / models ensures significantly shorter development and implementation times for improvements and new features.

Furthermore, it is not only the technology that is decisive, but also the choice of organizational form, including the design of roles and responsibilities – from the technical system connection to data preparation, pre-analysis and support for the end users.

4. Integrated skills for Data Science and AI

Business intelligence and data science are often viewed and managed separately from each other. Firstly, because data scientists are often unmotivated to work with – from their point of view – boring data models and prepared data. On the other hand, because BI is usually already established as a traditional system in the company, despite the many problems that BI still has today.

Data science, often referred to as advanced analytics, deals with deep immersion in data using exploratory statistics and methods of data mining (unsupervised machine learning) as well as predictive analytics (supervised machine learning). Deep learning is a sub-area of ​​machine learning and is used for data mining or predictive analytics. Machine learning is a sub-area of ​​artificial intelligence (AI).

In the future, BI and data science or AI will continue to grow together, because at the latest after going live, the prediction models flow back into business intelligence. BI will probably develop into ABI (Artificial Business Intelligence). However, many companies are already using data mining and predictive analytics in the company, using uniform or different platforms with or without BI integration.

Modern BI systems also offer data scientists a platform to access high-quality and more granular raw data.

5. Sufficiently high performance

Most readers of these six points will probably have had experience with slow BI before. It takes several minutes to load a daily report to be used in many classic BI systems. If loading a dashboard can be combined with a little coffee break, it may still be acceptable for certain reports from time to time. At the latest, however, with frequent use, long loading times and unreliable reports are no longer acceptable.

One reason for poor performance is the hardware, which can be almost linearly scaled to higher data volumes and more analysis complexity using cloud systems. The use of cloud also enables the modular separation of storage and computing power from data and applications and is therefore generally recommended, but not necessarily the right choice for all companies.

In fact, performance is not only dependent on the hardware, the right choice of software and the right choice of design for data models and data flows also play a crucial role. Because while hardware can be changed or upgraded relatively easily, changing the architecture is associated with much more effort and BI competence. Unsuitable data models or data flows will certainly bring the latest hardware to its knees in its maximum configuration.

6. Cost-effective use and conclusion

Professional cloud systems that can be used for BI systems offer total cost calculators, such as Microsoft Azure, Amazon Web Services and Google Cloud. With these computers – with instruction from an experienced BI expert – not only can costs for the use of hardware be estimated, but ideas for cost optimization can also be calculated. Nevertheless, the cloud is still not the right solution for every company and classic calculations for on-premise solutions are necessary.

Incidentally, cost efficiency can also be increased with a good selection of the right software. Because proprietary solutions are tied to different license models and can only be compared using application scenarios. Apart from that, there are also good open source solutions that can be used largely free of charge and can be used for many applications without compromises.

However, it is wrong to assess the cost of a BI only according to its hardware and software costs. A significant part of cost efficiency is complementary to the aspects for the performance of the BI system, because suboptimal architectures work wastefully and require more expensive hardware than neatly coordinated architectures. The production of the central data supply in adequate quality can save many unnecessary processes of data preparation and many flexible analysis options also make redundant systems unnecessary and lead to indirect savings.

In any case, a BI for companies with many operational processes is always cheaper than no BI. However, if you take a closer look with BI expertise, cost efficiency is often possible.

Interview: Profitiert Business Intelligence vom Data Warehouse in der Cloud?

Interview mit Ross Perez, Senior Director, Marketing EMEA bei Snowflake

Read this Article in English:
“Does Business Intelligence benefit from Cloud Data Warehousing?”

Profitiert Business Intelligence vom Cloud Data Warehousing?

Ross Perez ist Senior Director Marketing EMEA bei Snowflake. Er leitet das Snowflake-Marketingteam in EMEA und ist damit beauftragt, die Diskussion über Analysen, Daten und Cloud-Data-Warehousing in EMEA voran zu bringen. Vor Snowflake war Ross Produkt Marketer bei Tableau Software, wo er die Iron Viz Championship gründete, den weltweit größten und aufwändigsten Wettbewerb für Datenvisualisierung.

Data Science Blog: Ross, Business Intelligence (BI) ist kein wirklich neuer Trend. In 2019/2020 sollte es kein Thema mehr sein, Daten für das ganze Unternehmen verfügbar zu machen. Stimmt das soweit?

BI ist definitiv ein alter Trend, denn Berichterstattung gibt es schon seit 50 Jahren. Die Menschen sind es gewohnt, Statistiken und Daten für das gesamte Unternehmen und sogar für ihre Geschäftsbereiche zu erhalten. Die Verwendung von BI zur Bereitstellung von Analysen für alle Mitarbeiter im Unternehmen und die Ermutigung zur Entscheidungsfindung auf der Grundlage von Daten für den jeweiligen Bereich ist jedoch relativ neu. In vielen Unternehmen, mit denen Snowflake zusammenarbeitet, gibt es eine neue Gruppe von Mitarbeitern, die gerade erst den Zugriff auf Self-Service-BI- und Visualisierungstools wie Tableau, Looker und Sigma erhalten haben und nun auch anfangen, Antworten auf ihre Fragen zu finden.

Data Science Blog: Bi jetzt ging es im BI vor allem darum Dashboards für Geschäftsberichte zu erstellen. Und dabei spielte das Data Warehouse (DWH) die Rolle des Backends. Heute haben wir einen noch viel größeren Bedarf an Datentransparenz. Wie sollten Unternehmen damit umgehen?

Da immer mehr Mitarbeiter in immer mehr Abteilungen immer häufiger auf Daten zugreifen möchten, steigt die Nachfrage nach Back-End-Systemen – wie dem Data Warehouse – rapide. In vielen Fällen verfügen Unternehmen über Data Warehouses, die nicht für diese gleichzeitige und heterogene Nachfrage gebaut wurden. Die Erfahrungen der Mitarbeiter mit dem DWH und BI sind daher oftmals schlecht, denn Endbenutzer müssen lange auf ihre Berichte warten. Und nun kommt Snowflake ins Spiel: Da wir die Leistung der Cloud nutzen können, um Ressourcen auf Abruf bereitzustellen, können wir beliebig viele Benutzer gleichzeitig bedienen. Snowflake kann zudem unbegrenzte Datenmengen sowohl in strukturierten als auch in halbstrukturierten Formaten speichern.

Data Science Blog: Würden Sie sagen, dass das DWH der Schlüssel dazu ist, ein datengetriebenes Unternehmen zu werden? Was sollte noch bedacht werden?

Absolut. Ohne alle Ihre Daten in einem einzigen, hoch-elastischen und flexiblen Data Warehouse zu haben, kann es eine große Herausforderung sein, den Mitarbeitern im Unternehmen Einblicke zu gewähren.

Data Science Blog: So viel zur Theorie, lassen Sie uns nun über spezifische Anwendungsfälle sprechen. Generell macht es einen großen Unterschied, welche Daten wir speichern und analysieren wollen, beispielsweise Finanz- oder Maschinendaten. Was dürfen wir dabei nicht vergessen, wenn es um die Erstellung eines DWHs geht?

Finanzdaten und Maschinendaten sind sehr unterschiedlich und liegen häufig in unterschiedlichen Formaten vor. Beispielsweise weisen Finanzdaten häufig ein relationales Standardformat auf. Daten wie diese müssen mit Standard-SQL einfach abgefragt werden können, was viele Hadoop- und noSQL-Tools nicht sinnvoll bereitstellen konnten. Zum Glück handelt es sich bei Snowflake um ein SQL-Data-Warehouse nach ANSI-Standard, sodass die Verwendung dieser Art von Daten problemlos möglich ist.

Zum anderen sind Maschinendaten häufig teilstrukturiert oder sogar völlig unstrukturiert. Diese Art von Daten wird mit dem Aufkommen von Internet of Things (IoT) immer häufiger, aber herkömmliche Data Warehouses haben sich bisher kaum darauf vorbereitet, da sie für relationale Daten optimiert wurden. Halbstrukturierte Daten wie JSON, Avro, XML, Orc und Parkett können in Snowflake zur Analyse nahtlos in ihrem nativen Format geladen werden. Dies ist wichtig, da Sie die Daten nicht reduzieren müssen, um sie nutzen zu können.

Beide Datentypen sind wichtig und Snowflake ist das erste Data Warehouse, das nahtlos mit beiden zusammenarbeitet.

Data Science Blog: Zurück zum gewöhnlichen Anwendungsfall im Business, also der Erstellung von Verkaufs- und Einkaufs-Berichten für die Business Manager, die auf Daten von ERP-Systemen – wie etwa von Microsoft oder SAP – basieren. Welche Architektur könnte für das DWH die richtige sein? Wie viele Layer braucht ein DWH dafür?

Die Art des Berichts spielt weitgehend keine Rolle, da Sie in jedem Fall ein Data Warehouse benötigen, das alle Ihre Daten unterstützt und alle Ihre Benutzer bedient. Idealerweise möchten Sie es auch in der Lage sein, es je nach Bedarf ein- und auszuschalten. Das bedeutet, dass Sie eine Cloud-basierte Architektur benötigen… und insbesondere die innovative Architektur von Snowflake, die Speicher und Computer voneinander trennt und es Ihnen ermöglicht, genau das zu bezahlen, was Sie verwenden.

Data Science Blog: Wo würden Sie den Hauptteil der Geschäftslogik für einen Report implementieren? Tendenziell eher im DWH oder im BI-Tool, dass für das Reporting verwendet word? Hängt es eigentlich vom BI-Tool ab?

Das Tolle ist, dass Sie es frei wählen können. Snowflake kann als Data Warehouse für SQL nach dem ANSI-Standard ein hohes Maß an Datenmodellierung und Geschäftslogik-Implementierung unterstützen. Sie können aber auch Partner wie Looker und Sigma einsetzen, die sich auf die Datenmodellierung für BI spezialisiert haben. Wir sind der Meinung, dass es am besten ist, wenn jedes Unternehmen für sich selbst entscheidet, was der individuell richtige Ansatz ist.

Data Science Blog: Snowflake ermöglicht es Organisationen, Daten in der Cloud zu speichern und zu verwalten. Heißt das aber auch, dass Unternehmen ein Stück weit die Kontrolle über ihre eigenen Daten verlieren?

Kunden haben die vollständige Kontrolle über ihre Daten und Snowflake kann keinen Teil ihrer Daten sehen oder ändern. Der Vorteil einer Cloud-Lösung besteht darin, dass Kunden weder die Infrastruktur noch das Tuning verwalten müssen. Sie entscheiden, wie sie ihre Daten speichern und analysieren möchten, und Snowflake kümmert sich um den Rest.

Data Science Blog: Wie groß ist der Aufwand für kleinere oder mittelgroße Unternehmen, ein DWH in der Cloud zu errichten? Und bedeutet es auch, dass damit ein teures Langzeit-Projekt verbunden ist?

Das Schöne an Snowflake ist, dass Sie in wenigen Minuten mit einer kostenlosen Testversion beginnen können. Nun kann der Wechsel von einem herkömmlichen Data Warehouse zu Snowflake einige Zeit in Anspruch nehmen, abhängig von der von Ihnen verwendeten Legacy-Technologie. Snowflake selbst ist jedoch recht einfach einzurichten und sehr gut mit historischen Werkzeugen kompatibel. Der Einstieg könnte daher nicht einfacherer sein.

DS-GVO: Wie das moderne Data-Warehouse Unternehmen entlastet

Artikel des Blog-Sponsors: Snowflake

Viele Aktivitäten, die zur Einhaltung der DS-GVO-Anforderungen beitragen, liegen in den Händen der Unternehmen selbst. Deren IT-Anbieter sollten dazu beitragen, die Compliance-Anforderungen dieser Unternehmen zu erfüllen. Die SaaS-Anbieter eines Unternehmens sollten zumindest die IT-Sicherheitsanforderungen erfüllen, die sich vollständig in ihrem Bereich befinden und sich auf die Geschäfts- und Datensicherheit ihrer Kunden auswirken.

Snowflake wurde von Grund auf so gestaltet, dass die Einhaltung der DS-GVO erleichtert wird – und von Beginn darauf ausgelegt, enorme Mengen strukturierter und semistrukturierter Daten mit der Leichtigkeit von Standard-SQL zu verarbeiten. Die Zugänglichkeit und Einfachheit von SQL gibt Organisationen die Flexibilität, alle unter der DS-GVO erforderlichen Aktualisierungen, Änderungen oder Löschungen nahtlos vorzunehmen. Snowflakes Unterstützung für semistrukturierte Daten kann die Anpassung an neue Felder und andere Änderungen der Datensätze erleichtern. Darüber hinaus war die Sicherheit von Anfang an von grundlegender Bedeutung für Architektur, Implementierung und Betrieb von Snowflakes Data-Warehouse-as-a-Service.

Ein Grundprinzip der DS-GVO

Ein wichtiger Faktor für die Einhaltung der DS-GVO ist, zu verstehen, welche Daten eine Organisation besitzt und auf wen sie sich beziehen. Diese Anforderung macht es nötig, dass Daten strukturiert, organisiert und einfach zu suchen sind.

Die relationale SQL-Datenbankarchitektur von Snowflake bietet eine erheblich vereinfachte Struktur und Organisation, was sicherstellt, dass jeder Datensatz einen eindeutigen und leicht identifizierbaren Speicherort innerhalb der Datenbank besitzt. Snowflake-Kunden können auch relationalen Speicher mit dem Variant-Spaltentyp von Snowflake für semistrukturierte Daten kombinieren. Dieser Ansatz erweitert die Einfachheit des relationalen Formats auf die Schema-Flexibilität semistrukturierter Daten.

Snowflake ist noch leistungsfähiger durch seine Fähigkeit, massive Nebenläufigkeit zu unterstützen. Bei größeren Organisationen können Dutzende oder sogar Hunderte nebenläufiger Datenänderungen, -abfragen und -suchvorgänge zu einem bestimmten Zeitpunkt auftreten. Herkömmliche Data-Warehouses können nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt über einen einzelnen Rechen-Cluster hinaus skaliert werden, was zu langen Warteschlangen und verzögerter Compliance führt. Snowflakes Multi-Cluster-Architektur für gemeinsam genutzte Daten löst dieses Problem, indem sie so viele einzigartige Rechen-Cluster bereitstellen kann, wie für einen beliebigen Zweck nötig sind, was zu einer effizienteren Workload-Isolierung und höherem Abfragedurchsatz führt. Jeder Mitarbeiter kann sehr große Datenmengen mit so vielen nebenläufigen Benutzern oder Operationen wie nötig speichern, organisieren, ändern, suchen und abfragen.

Rechte von Personen, deren Daten verarbeitet werden („Datensubjekte“)

Organisationen, die von der DS-GVO betroffen sind, müssen sicherstellen, dass sie Anfragen betroffener Personen nachkommen können. Einzelpersonen haben jetzt erheblich erweiterte Rechte, um zu erfahren, welche Art von Daten eine Organisation über sie besitzt, und das Recht, den Zugriff und/oder die Korrektur ihrer Daten anzufordern, die Daten zu löschen und/oder die Daten an einen neuen Provider zu übertragen. Bei der Bereitstellung dieser Dienste müssen Organisationen ziemlich schnell reagieren, in der Regel innerhalb von 30 Tagen. Daher müssen sie ihre Geschäftssysteme und ihr Data-Warehouse schnell durchsuchen können, um alle personenbezogenen Daten zu finden, die mit einer Person in Verbindung stehen, und entsprechende Maßnahmen ergreifen.

Organisationen können in großem Umfang von der Speicherung aller Daten in einem Data-Warehouse-as-a-Service mit vollen DML- und SQL-Fähigkeiten profitieren. Dies erleichtert das (mühevolle) Durchsuchen getrennter Geschäftssysteme und Datenspeicher, um die relevanten Daten zu finden. Und das wiederum hilft sicherzustellen, dass einzelne Datensätze durchsucht, gelöscht, eingeschränkt, aktualisiert, aufgeteilt und auf andere Weise manipuliert werden können, um sie an entsprechende Anfragen betroffener Personen anzupassen. Außerdem können Daten so verschoben werden, dass sie der Anforderung einer Anfrage zum „Recht auf Datenübertragbarkeit“ entsprechen. Von Anfang an wurde Snowflake mit ANSI-Standard-SQL und vollständiger DML-Unterstützung entwickelt, um sicherzustellen, dass diese Arten von Operationen möglich sind.

Sicherheit

Leider erfordern es viele herkömmliche Data-Warehouses, dass sich Unternehmen selbst um die IT-Sicherheit kümmern und diese mit anderen Services außerhalb des Kernangebots kombiniert wird. Außerdem bieten sie manchmal noch nicht einmal standardmäßige Verschlüsselung.

Als Data-Warehouse, das speziell für die Cloud entwickelt wurde und das Sicherheit als zentrales Element bietet, umfasst Snowflake unter anderem folgende integrierte Schutzfunktionen:

  • Minimaler Betriebsaufwand: Weniger Komplexität durch automatische Performance, Sicherheit und Hochverfügbarkeit, sodass die Infrastruktur nicht optimiert werden muss und kein Tuning nötig ist.
  • Durchgängige Verschlüsselung: Automatische Verschlüsselung aller Daten jederzeit (in ruhendem und bewegtem Zustand).
  • Umfassender Schutz: Zu den Sicherheitsfunktionen zählen Multi-Faktor-Authentifizierung, rollenbasierte Zugriffskontrolle, IP-Adressen-Whitelisting, zentralisierte Authentifizierung und jährliche Neuverschlüsselung verschlüsselter Daten.
  • Tri-Secret Secure: Kundenkontrolle und Datenschutz durch die Kombination aus einem vom Kunden, einem von Snowflake bereitgestellten Verschlüsselungsschlüssel und Benutzerzugangsdaten.
  • Unterstützung für AWS Private Link: Kunden können Daten zwischen ihrem virtuellen privaten Netzwerk und Snowflake übertragen, ohne über das Internet gehen zu müssen. Dadurch ist die Konnektivität zwischen den Netzwerken sicher und einfacher zu verwalten.
  • Stärkere unternehmensinterne Datenabgrenzung dank Snowflake Data Sharing: Organisationen können die Datenfreigabefunktionen von Snowflake nutzen, um nicht personenbezogene Daten mit anderen Abteilungen zu teilen, die keinen Zugriff benötigen – indem sie strengere Sicherheits- und DS-GVO-Kontrollen durchsetzen.
  • Private Umgebung: Unternehmen können eine dedizierte, verwaltete Snowflake- Instanz in einer separaten AWS Virtual Private Cloud (VPC) abrufen.

Rechenschaftspflicht

Was die Komplexität weiter erhöht: Organisationen müssen auch sicherstellen, dass sie und die Organisationen und Tools, mit denen sie arbeiten, Compliance nachweisen können. Snowflake prüft und verfeinert seine IT-Sicherheitspraxis regelmäßig mit peniblen Penetrationstests. Snowflakes Data-Warehouse-as-a-Service ist zertifiziert nach SOC 2 Type II, ist PCI-DSS-konform und unterstützt HIPAA-Compliance. Um Anfragen von Personen, deren Daten verarbeitet werden („Datensubjekte“), zu entsprechen, können Kunden genutzte Daten überprüfen.

Zusätzlich zu diesen Standardfunktionen und -validierungen schützt Snowflake seine Kunden auch durch den Datenschutznachtrag („Data Protection Addendum“), der genau auf die Anforderungen der DS-GVO abgestimmt ist. Snowflake hält sich außerdem an penibel vertraglich festgelegte Sicherheitsverpflichtungen („contractual security commitments“), um effizientere Transaktionen und eine vereinfachte Sorgfaltspflicht zu ermöglichen.

Fazit

Im Rahmen der Europäischen Datenschutz-Grundverordnung müssen Unternehmen technische Maßnahmen ergreifen, mit deren Hilfe sie den Anforderungen ihrer Kunden in Bezug auf Datenschutz und Schutz der Privatsphäre gerecht werden können. Snowflake bietet hier nicht nur den Vorteil, alle wichtigen Kundendaten an einem einzigen Ort zu speichern, sondern ermöglicht auch das schnelle Auffinden und Abrufen dieser Daten, sodass Unternehmen im Bedarfsfall schnell aktiv werden können.

Datenmodell: Sternschema

Ob es unsere Schritte während des Sports sind, Klicks auf Websiten oder auch Geschäftszahlen eines Unternehmens – all diese Informationen werden in Form von Daten gespeichert. Dabei fallen große Mengen an Daten an, die in der Regel in einer relationalen Datenbank gespeichert werden, um sie besonders gut administrieren zu können.
Gerade in einem Unternehmen ist es wichtig, dass mehrere Benutzer parallel und mit wenig Verzögerung Anfragen und Änderungen in den Daten durchführen können. Daher werden viele Datenbanken in Unternehmen als OLTP-Datenbank-Systeme ausgelegt. OLTP steht für Online Transaction Processing, auch Echtzeit-Transaktionsverarbeitung ist dafür optimiert, schnelle und parallele Zugriffe auf Daten in der Datenbank zu gewährleisten.
Möchte man hingegen Daten auswerten und analysieren, sind OLTP-Datenbanken-Systeme weniger geeignet, da sie nicht für diese Art von Anfragen konzipiert worden sind. Um effektiv analytische Befehle an eine Datenbank stellen zu können, werden daher Datenbanken genutzt, die mit einer OLAP-Verarbeitung arbeiten. OLAP ist die Abkürzung für Online Analytical Processing. Im Gegensatz zu OLTP, in welchen die Daten in einem zweidimensionalen Modell gespeichert werden, sind Daten in einem OLAP-System in einer multidimensionalen Struktur untergebracht, welche für die Durchführung komplexer Analysebefehle optimiert ist.
Für Analysen werden oft Daten aus mehreren Datenbanken benötigt, weswegen sie in einem Datenlager – oder auch Data Warehouse genannt – zusammengefasst und gespeichert werden. Ein Data Warehouse, welche auf der OLAP-Verarbeitung basiert, ist somit eine für Analysezwecke optimierte Datenbank.
Es gibt verschiedene Datenmodelle um die Daten in einem Data Warehouse anzulegen. Das verbreiteste Datenmodell für diese Zwecke ist das sogenannte Sternen-Schema (Star Schema). Neben dem Sternen-Schema gibt es auch die sogenannten Galaxy- und Snowflake-Schemen, die wiederum eine Erweiterung des zuerst genannten Datenmodells sind. In diesem Artikel werden wir das Sternschema näher beleuchten.

Aufbau und Funktionsweise

Bei einem Sternschema werden die Daten grundlegend in zwei Gruppen unterteilt:

  • Fakten, manchmal auch Metriken, Messwerte oder Kennzahlen genannt, sind die zu verwaltenden bzw. die zu analysierenden Daten und werden fortlaufend in der Faktentabelle gespeichert. Beispielhaft für Fakten sind Umsätze sowie Verkaufszahlen eines Unternehmens. Sie haben stets eine numerische Form.
  • Dimensionen sind die Attribute bzw. Eigenschaften der Fakten und beschreiben sozusagen die Fakten im Detail. Diese werden in Dimensionstabellen gelistet. Jeder Dimensionsdatensatz bzw. jede Zeile einer Dimensionstabelle wird durch Primärschlüssel eindeutig identifiziert. Diese Schlüssel werden in der Faktentabelle als Fremdschlüssel gespeichert und somit sind Dimensions- und Faktentabelle miteinander verknüpft.

Beispiel: Max Mustermann, 25 Jahre alt, wohnhaft in Musterstadt hat eine Kaffeemaschine mit dem Namen ‘Musterpresso’ am 01.01.2018 um 15:00:00 gekauft.

Wie in der Abbildung dargestellt, werden die Details, als Attribute dargestellt, vom Kunden wie Namen, Alter oder Wohnort in der Dimensionstabelle “Kunde” gespeichert und mit dem Primärschlüssel (in diesem Beispiel “1111”) gekennzeichnet. Dieser wird in der Faktentabelle als Fremdschlüssel gespeichert. Analog zu den Daten vom Kunden werden auch Dimensionstabellen für die Größen

  • Bestellung,
  • Produkt,
  • Produktkategorie und
  • Zeit gebildet.

Die Fakten, welche in diesem Beispiel der Umsatz von Max Mustermann ein Fakt wäre, können nun mithilfe der Fremdschlüssel

  • Kunden ID,
  • Bestellung ID,
  • Produkt ID,
  • Produktkategorie ID und
  • Zeit

aus der Faktentabelle aufgerufen werden.

Bei der Bildung von Tabellen ist es möglich, dass identische Werte mehrfach gespeichert werden. Dabei können Redundanzen und Anomalien in der Datenbank enstehen, welche zusätzlich einen erhöhten Speicherbedarf erfordern. Um dies zu verhindern werden Tabellen normalisiert. Bei einer Normalisierung einer Tabelle bzw. einer Tabellenstruktur wird es angestrebt, Redundanzen bis auf ein Maximum zu reduzieren. Je nach Grad der Normalisierung können diese in verschiedene Normalformen (1NF -2NF-3NF-BCNF-4NF-5NF) unterteilt werden.

Die Normalisierung in eine höhere Normalform hat jedoch zur Folge, dass die Abfrage-Performance abnimmt. Da das Sternschema-Modell darauf ausgelegt ist Leseoperationen effizient durchzuführen, sind Faktentabellen in der dritten Normalform (3NF) abgespeichert, da alle Redundanzen in dieser Form beseitigt worden sind und dennoch eine hohe Performance gewährleistet. Dimensionstabellen sind hingegen nur bis zur zweiten Normalform (2NF) optimiert. Es werden also bewusst Redundanzen und ein erhöhter Speicherbedarf in den Dimensionstabellen für eine schnelle Abfrage der Daten in Kauf genommen.

Vor- und Nachteile

Wie bereits erwähnt, sind Dimensionstabellen im Sternschema nicht vollständig normalisiert. Damit nimmt man zugunsten höherer Performance mögliche Anomalien und auch einen erhöhten Speicherbedarf in Kauf. Durch das einfache Modell ist dafür jedoch eine intuitive Bedienung möglich und auch Veränderungen sowie Erweiterungen des Modell sind leicht realisierbar.

Vorteile Nachteile
Einfaches Modell ermöglicht eine intuitive Bedienung. Durch mehrfaches Speichern identischer Werte steigt die Redundanz in den Dimenionstabellen
Veränderungen und Erweiterungen können leicht umgesetzt werden. Bei häufigen Abfragen sehr großer Dimensionstabellen verschlechtern sich die Antwortzeiten
Durch Verzicht der Normalisierung in den Dimensionstabellen ist die hierarchische Beziehung innerhalb einer Dimension leicht darstellbar Erhöhter Speicherbedarf durch Nicht-Normalisierung der Dimensionstabellen

Zusammenfassung

Das Sternschema ist ein Datenmodell, welches für analytische Zwecke im Data Warehouse und bei OLAP-Anwendungen zum Einsatz kommt. Es ist darauf optimiert, effiziente Leseoperationen zu gewährleisten.
Der Name des Modells beruht auf der sternförmigen Anordnung von Dimensionstabellen um die Faktentabelle, wobei die Dimensionstabellen die Attribute der Fakten beinhalten und in den Faktentabellen die zu analysierenden Größen gespeichert sind. Charakteristisch ist dabei, dass die Dimensionstabellen nicht bis zur dritten Normalform normalisiert sind. Der sich daraus ergebende Vorteil ist die schnelle Verarbeitung von Abfragen. Auch ist die intuitive Bedienung ein positiver Aspekt des einfachen Datenmodells. Jedoch können durch den Verzicht der Normalisierung Redundanzen innerhalb der Dimensionstabellen durch mehrfache Speicherung von identischen Werten entstehen. Ebenfalls ist bei häufigen Anfragen von großen Dimensionstabellen ein verschlechtertes Antwortverhalten feststellbar.
Daher sind sie vor allem dann effektiv, wenn

  • schnelle Anfrageverarbeitungen notwendig sind,
  • sich schnell ändernde Datenstrukturen (der Original-Daten) vorliegen,
  • Dimensionstabellen in ihrer Größe überschaubar bleiben,
  • und ein breites Spektrum an Benutzern Zugriff auf die Daten benötigt.

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