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Interview – Big Data Analytics in der Versicherungsbranche

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Welche Rolle spielt Big Data in der Versicherungsbranche? Ist Data Science bereits Alltag in einer Versicherung? Wenn ja, welche Analysen werden bereits durchgeführt?
Hierzu haben wir den Datenarchitekt Norbert Schattner befragt und sehr interessante Antworten erhalten:

Norbert Schattner ist Informations- & Datenarchitekt bei der Helsana AG in der Schweiz. Die Helsana AG ist ein Versicherungskonzern mit Schwerpunkt auf Kranken- und Unfallversicherung. Der Konzern beschäftigt rund 3.500 Mitarbeiter und macht 5,5 Milliarden Franken Umsatz.

Data Science Blog: Herr Schattner, welcher Weg hat Sie in die Datenarchitektur und in das Data Warehouses bei Helsana geführt?

Schattner: Ich habe in meiner Berufslaufbahn kontinuierlich im Umfeld Business Intelligence und Data Warehousing gearbeitet und konnte mich zum Experten für unternehmensübergreifende Architektur von Daten- und Informationsflüssen weiter entwickeln.

Nachdem ich eine Zeit lang als Senior Consultant für eine Unternehmensberatung tätig war, bin ich zur UBS Bank nach Zürich gegangen und war für das Rollout Management im Data Warehouse Kontext tätig. Schlussendlich wechselte ich dann zur Helsana Versicherungsgruppe, denn dort konnte ich in ein Projekt einsteigen, bei dem ich die Datenarchitektur von Grund auf neu aufbauen durfte. Durch dieses Projekte hatte ich die Gelegenheit eine nachhaltige Datenarchitektur von Grund auf aufzubauen und in weiteren Grossprojekten mitwirken.

Data Science Blog: Die Medien überschlagen sich in letzter Zeit geradezu beim Thema Big Data, dabei scheint jede Branche diesen Begriff für sich selbst zu interpretieren. Was bedeutet Big Data für Sie? Wie sieht Big Data aus der Perspektive der Versicherungsbranche aus?

Schattner: Big Data ist sicherlich ein großes Schlagwort der IT geworden. In der Versicherungsbranche ist Big Data ein großes und sehr aktuelles Thema. Auch die Helsana spricht von Big Data und versteht darunter große und verteilte Mengen an strukturierten und unstrukturierten Daten.

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind die wichtigsten und größten Datenbestände der Helsana in strukturierter Form vorliegend. Strukturierte Geschäftsdaten sind für uns der wichtigste Anteil vom Big Data Kuchen. Oftmals gehen in der Diskussion von Big Data die strukturierten Daten unter, obwohl auch diese eine enorme Menge und Vielfalt darstellen und somit zur Herausforderung werden können – ganz egal, was aktuelle Technologieanbieter hier versprechen mögen.

In der nahen Zukunft werden auch Social Media Daten wichtig, beispielsweise um die Kundenzufriedenheit besser zu erfassen. Erste Ansätze verfolgen wir zwar schon, dennoch muss ehrlicherweise gesagt werden, dass die Projekte noch in den Kinderschuhen stecken.

Data Science Blog: Welche Rolle spielt Data Science in der Versicherungsbranche?

Schattner: Data Science spielt eine große Rolle, auch wenn wir in unserer Versicherung das Wort Data Science nicht aktiv verwenden, denn auch unsere Analysen von unstrukturierten Daten und mit statistischen Modellen laufen bei uns unter dem Begriff Business Intelligence.
Daten sind der einzige „Rohstoff“, den Versicherungen haben und da wir uns mit den Themen Gesundheit und Unfällen beschäftigen, spielen wir auch für die Forschung eine wichtige Rolle. Einige Kennzahlen sind teilweise von öffentlichem Interesse, wie etwa der Krankenstand, und bei der Ermittlung gibt es aus Sicht der Datenerhebung und statistischen Auswertung sehr viele Aspekte zu berücksichtigen.

Data Science Blog: Arbeiten Data Scientist eher in eigenen abgekapselten Abteilungen oder in der IT-Abteilung oder in den Fachbereichen?

Schattner: Wir haben keine zentrale Data Science Abteilung, sondern trennen zwei Bereiche:

Das Data Warehouse ist in der IT angesiedelt und hat die Aufgabe, alle erfassten und erfassbaren Daten zu sammeln und den Fachbereichen zur Verfügung zu stellen. In der Regel werden vom Data Warehouse strukturierte Daten bereit gestellt, vermehrt werden jedoch auch unstrukturierte Daten, beispielsweise aus eingescannten Dokumenten, von den Fachbereichen angefordert.

Die gezielten Analysen finden dann weitgehend unabhängig voneinander in den einzelnen Fachbereichen statt, wobei einige Fachbereiche natürlich eigene Analyse-Teams aufgebaut haben.

Data Science Blog: Welche Tools werden für die Datenauswertung bei der Helsana überwiegend eingesetzt?

Schattner: Wir arbeiten überwiegend mit den Business Intelligence Lösungen IBM Cognos Suite, QilikTech QlikView und für statistische Analysen setzen wir vor allem auf SAS Analytics und zunehmend auch auf die Open Source Statistiksprache R ein.

Data Science Blog: Welche technischen Herausforderungen haben Sie ganz besonders im Blick in Sachen Big Data Analytics? Und auf welche Strategien zur Bewältigung setzen Sie?

Schattner: Es gibt nicht einige wenige besonders große Herausforderungen, sondern sehr viele kleinere über den gesamten Workflow hinweg. Big Data Analytics beginnt mit der Datenerhebung und ETL-Prozessen, umfasst weiter die Datenaufbereitung, statistische und visuelle Analyse und geht noch weiter bis hin zum Reporting mit Handlungsempfehlungen.

Zurzeit arbeiten wir sehr daran, den Umfang an Datenbeständen zu erweitern, Daten zu konsolidieren und die Datenqualität zu verbessern, denn die besten Analyseverfahren nützen wenig, wenn die Datenquellen nicht gut sind. Basierend auf den Datenquellen entwickeln wir für uns wichtige Informationsprodukte, mit denen wir unsere Leistungs- und Servicequalität erhöhen können, daher lohnt sich jede Investition in das Data Warehouse.

Wir verfolgen derzeit zwei Strategien parallel:

Auf dem Fast-Track stellen wir unternehmenskritische und für die dringende Einführung wichtige Informationen schnell zur Verfügung stellen. Dies läuft über einen agilen Ansatz, so dass wir hier schnell reagieren können und flexibel bleiben.

Dann verfolgen wir parallel dazu einen langfristigen Weg, gesicherte Datenflüsse nachhaltig aufzubauen, die viel besser administrierbar und erweiterbar sind.

Data Science Blog: Gerade in der Versicherungsbranche ist sicherlich der Datenschutz ein besonders wichtiges Thema, was können Sie dazu sagen?

Schattner: Die Informationen aus dem Data Warehouse unterliegen vielen Schutzauflagen, da unser Geschäft reich an Personen- und Diagnosedaten ist. Datenschutz und auch Datensicherheit haben höchste Priorität. Wir haben dabei auch Schutzmaßnahmen eingeführt, dass sich Mitarbeiter aus den Systemen heraus nicht über Diagnosen anderer Mitarbeiter informieren können.

Data Science Blog: Was für Analysen betreiben die Fachbereiche beispielsweise? Werden auch bereits unstrukturierte Daten systematisch analysiert?

Schattner: Wir unterstützen mit unseren statistischen Analysen die Forschung. Ein Beispiel aus der Gesundheitsökonomie ist die Ritalin-Forschung. Ritalin ist ein Medikament, das gegen die Aufmerksamkeitsstörung ADHS eingesetzt wird und die Konzentration betroffener Patienten steigert. Wir können basierend auf unseren Daten streng anonymisierte Analysen betreiben,  ob in bestimmten Regionen mit ansonsten vergleichbaren Gesundheitsstrukturen unterschiedliche Häufigkeiten und Dosen auftreten. Finden wir sogenannte Hotspots, können kausale Zusammenhänge gesucht werden. Ursachen könnten beispielsweise Hypes unter lokalen Ärztegruppen sein oder schwierige soziale Verhältnisse unter Familienverbänden.

Ferner vergleichen wir Leistungserbringer und analysieren unterschiedliche Kostenverhältnisse unter Ärztestrukturen und Krankenhäusern.

Auch unstrukturierte Daten fließen in Form von Texten in manche unserer Analysen ein. Alle Dokumente zu Schadensfällen werden von unserer hausinternen Post eingescannt. Die Textinformationen aus den Schadensmeldungen speist unser Data Warehouse in BLOBs relationaler Datenbanken, auf die dann wieder der Fachbereich parsend zugreift.

Darüber hinaus stehen für uns Daten über unsere Leistungen und die Kundenzufriedenheit im Vordergrund, denn dadurch können wir uns als Unternehmen kontinuierlich verbessern.

Data Science Blog: Data Scientist gilt als Sexiest Job of the 21st Century. Welchen Rat würden Sie jungen Leuten geben, die Data Scientist bzw. Business Analyst werden möchten? Welche Kenntnisse setzen Sie voraus?

Schattner: Stellen wir uns einen Schieberegler vor, den wir nur in die eine oder andere verschieben könnten, sich dabei ganz links das Wissen über das Business stehen würde und ganz rechts sich das IT-Wissen befindet. Ich würde den Regler auf 80% auf die Business-Seite schieben. Es sollte natürlich auch  Wissen über SQL, ETL und Programmierung vorhanden sein, aber alleinige IT- bzw. Tool-Experten helfen uns leider wenig. In der Versicherungsbranche ist vor allem ein Wissen über das Geschäft von Bedeutung. Heutzutage ermöglichen interaktive Tools recht einfach die Erstellung von Datenbankabfragen sowie eine multidimensionale und visuelle Datenanalyse.

Das verdeutlichen auch die zwei Architekturen: Zum einen haben wir die Datenarchitektur, die die Datenflüsse von den Datenquellen ausgehend beschreibt, und zum anderen haben wir eine Informationsarchitektur, die die Daten über Geschäftslogiken in Business Objects fasst, so werden aus Daten Informationen.

Folgende Metapher verwende ich hierzu auch gerne in meinen Vorträgen: Ein Tischler beherrscht sein Handwerk Möbel zu bauen, ein CNC-Fräser fertigt Maschinenwerkzeug.

Der Tischler merkt schnell, dass er mit einer elektrischen Säge schneller und genauer vorankommt, als mit einer Handsäge. Der Drehmaschinenarbeiter verfügt zwar über perfekt arbeitende und computergesteuerte Gerätschaften, ist jedoch nicht in der Lage,  gute Holzmöbel zu bauen, weil er es niemals gelernt hat.

Genauso muss der Business Experte zwar erstmal lernen, bestimmte Tools zu bedienen, aber dafür hat er stets ein genaues Ziel im Kopf, was er damit erreichen will. Die Bedienbarkeit der Tools am Markt lässt sich heute leichter erlernen als früher.

Gute Data Scientists schauen, welche Nutzen aus Daten erzeugt werden könnten und welche Daten zur Verfügung stehen oder erfasst werden können, um bestimmte Resultate erzielen zu können.

Branchenwissen allein reicht jedoch auch nicht unbedingt aus, beispielsweise ist es beim Customer Analytics wichtig, branchenspezifische Vertriebsstrategien im Kopf zu haben und auch aus der Praxis zu kennen, denn nur so lassen sich die Informationen in praxisnahe Strategien umwandeln.

Data Science Blog: Wird die Nachfrage nach Data Science weiter steigen oder ist der Trend bald vorbei?

Schattner: Ich denke, dass dieser Hype noch nicht ganz erreicht ist. Irgendwann wird er aber erreicht sein und dann schlägt die Realität zu. Beispielsweise wird gerade viel über Predictive Analytics gesprochen, dabei betreiben einige Fachbereiche bereits seit mindestens einem Jahrhundert Vorhersagen. Im Controlling, aus dem ich komme, waren bereits recht komplexe Prognosen in Excel üblich, nur hätten wir das nicht Predictive Analytics oder Data Science genannt. Natürlich werden die Prognosen nun dank leistungsfähigerer Technologien immer besser und genauer, nur ist es nichts substanziell Neues. Der Trend verstärkt aber die Bemühungen im Bereich Business Intelligence und lockert auch Budgets für neue Analyseverfahren.


 

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Sie sind Professor einer Hochschule, CEO, CIO oder Chief Data Scientist? Dann laden wir Sie herzlichst dazu ein, mit uns in Kontakt zu treten. Als erster deutscher Data Science Blog möchten wir die Bedeutung von Big Data und Data Science für die mitteleuropäische Wirtschaft an die Gesellschaft herantragen. Wenn Sie etwas zum Thema zu sagen haben, dann schreiben Sie uns eine Mail an redaktion@data-science-blog.com.

Kontrolle und Steuerung von Spark Applikationen über REST

Apache Spark erfreut sich zunehmender Beliebtheit in der Data Science Szene da es in Geschwindigkeit und Funktionalität eine immense Verbesserung bzw. Erweiterung des reinen Hadoop MapReduce Programmiermodells ist. Jedoch bleibt Spark ebenso wie Hadoop eine Technologie für Experten. Es erfordert zumindest Kenntnisse von Unix-Skripten und muss über die Command-Line gesteuert werden. Die vorhandenen Weboberflächen bieten nur sehr rudimentäre Einblicke in den Status von Spark Applikationen:

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Der Spark JobServer ist ein Open-Source Projekt, das eine REST-Schnittstelle (Representational State Transfer) für Spark anbietet. (In diesem YouTube Video wird anschaulich erläutert, was ein REST API ist und wozu es verwendet werden kann.) Vereinfacht gesagt, ermöglicht es der JobServer, Spark über diese REST-Schnittstelle als Webservice zu nutzen. Es ist möglich, über den JobServer Spark Kontexte und Applikationen (Jobs) zu managen und Kontexte über verschiedene Aufrufe der REST-Schnittstelle hinweg wiederzuverwenden. Jar Files mit Job Implementierungen können vorab über die gleiche Schnittstelle installiert werden, so dass es z.B. möglich ist, auch sehr feingranulare Jobs über die Schnittstelle zu steuern (vollständige Liste der Features).

Der Spark JobServer ist bereits bei verschiedenen Organisationen (u.a. Netflix, Zed Worldwide, KNIME, Azavea und Maana) im Einsatz. Diese Nutzer des JobServers verwenden ihn meist versteckt „unter der Haube“, um so ihre jeweiligen Werkzeuge Big-Data tauglich zu machen. So nutzt KNIME ab dem nächsten Release (Oktober 2015) den JobServer. Anwendern können dann Spark Jobs über eine grafische Oberfläche bequem von ihrem lokalen Rechner aus starten, monitoren und stoppen. In der folgenden Abbildung sehen Sie, wie Trainingsdaten auf den Server hochgeladen werden, um daraus verschiedene Machine Learning Modelle zu erstellen. Diese Modelle können dann auf Testdaten angewandt werden, die z.B. aus einer HIVE-Tabelle nach Spark importiert werden:

spark knime hive jobs

Jeder der dargestellten Knoten mit der Überschrift „Spark ***“, wie z.B. „Spark Decision Tree“, ist ein Spark Job im Sinne des JobServers. Weitere Beispiele für Spark Jobs sind verschiedene Vorverarbeitungsaufgaben wie das Sampling einer Tabelle oder ein Join über mehrere Tabellen.

Spark kann über den JobServer im Standalone-, Mesos- oder im Yarn-Client-Modus angesteuert werden. Eine sehr hilfreiche Erweiterung der eigentlichen Spark-Funktionalität bietet der JobServer über die sogenannten „Named RDDs“ an. Ein Resilient Distributed Dataset (RDD) ist im Prinzip ein Datensatz bzw. eine Tabelle in Spark. „Named RDDs“ erlauben die Weiterverwendung von RDDs über einzelne Jobs hinweg. So kann man Jobs modularer aufbauen und leichter Zwischenergebnisse inspizieren.

Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass der JobServer die geeignete Middleware zwischen einer benutzerfreundlichen Oberfläche und Spark ist. Die Open-Source Community ist hier sehr aktiv und der JobServer lässt sich bei Bedarf gut erweitern.

KNN: Vorteile und Nacheile

Wie jedes Verfahren haben auch künstliche Neuronale Netzwerke (KNN) ihre Vor- und Nachteile. Im Folgenden sollen einige benannt werden.

Vorteile

  • KNN können bessere Ergebnisse liefern als existierende statistische Ansätze, wenn das Problem ausreichend komplex ist. Das heißt, wenn das Problem nicht linear ist und es viele Eingabedaten mit vielen Variablen gibt.
  • Es gibt zwar sogenannte Hyperparameter, die je nach Einstellung das Netzwerk besser oder schlechter trainieren lassen, diese müssen aber nur manuell geändert werden, wenn neue Rekordwerte erreicht werden sollen. Ansonsten gibt es verhältnismäßig wenige Parameter.
  • Auch für stark nicht lineare Probleme, werden gute Lösungen gefunden. Dazu zählen fast alle Probleme die aus einer Datenbasis stammen, wo menschliche oder andere unvorhersehbare Einflüsse wirken.
  • Für große Datenmengen und viele Datendimensionen (Einflussfaktoren) können sinnvolle Ergebnisse ermittelt werden.

Nachteile

  • Künstliche Neuronale Netzwerke sind oftmals wie eine Blackbox. Dadurch ist es nicht möglich nachzuverfolgen wieso ein Netzwerk eine bestimmte Entscheidung getroffen hat.
  • Damit ein allgemeingültiges gutes Ergebnis berechnet werden kann, bedarf es vieler Beispiel-/Trainingsdaten.
  • Aufgrund der hohen Datenmenge, ist es sinnvoll die Berechnungen auf einer Grafikkarte durchzuführen.
  • Während des Trainings finden sehr viele Gewichtsänderungen in kurzer Zeit statt. Daher ist ein Aufteilen der Arbeit in ein verteiltes System wie Apache Hadoop oder Apache Spark nur schwer möglich und führt oftmals zu drastischen Performanz Einbußen.
  • Ist das Problem mathematisch beschreibbar sind KNNs oftmals schlechter oder maximal genauso gut.
  • Es ist zu keinen Zeitpunkt bekannt ob die gefundene Lösung das globale Optimum ist oder ob es noch bessere Lösungen gibt.

In der Forschung gibt es viele Ansätze um einige der Nachteile aufzuheben.

 

Komplexe Abläufe verständlich dargestellt mit Process Mining

Stellen Sie sich vor, dass Ihr Data Science Team dabei helfen soll, die Ursache für eine wachsende Anzahl von Beschwerden im Kundenservice-Prozess zu finden. Sie vertiefen sich in die Daten des Service-Portals und generieren eine Reihe von Charts und Statistiken zur Verteilung der Beschwerden auf die verschiedenen Fachbereiche und Produktgruppen. Aber um das Problem zu lösen, müssen die Schwachstellen im Prozess selbst offengelegt und mit dem Fachbereich kommuniziert werden.

Nach Einbeziehen der CRM-Daten sind Sie mit Process Mining schnell in der Lage etliche unerwünschte Schleifen und Verzögerungen im Prozess zu identifizieren. Und diese Abweichungen werden sogar vollautomatisch als graphische Prozesskarte abgebildet! Der Fachbereichsleiter sieht auf den ersten Blick, wo das Problem liegt, und kann umgehend Verbesserungsmassnahmen einleiten.

Genau hier sehen wir eine zunehmende Begeisterung für Process Mining über alle Branchen hinweg: Der Datenanalyst kann nicht nur schnell Antworten liefern sondern auch die Sprache des Prozessmanagers sprechen und die entdeckten Prozessprobleme eindrücklich visuell machen.

Data Scientists bewegen sich geschickt durch eine ganze Reihe von Technologien. Sie wissen, dass 80% der Arbeit in der Aufbereitung und dem Säubern der Daten besteht. Sie können mit SQL, NoSQL, ETL-Tools, Statistik, Skriptsprachen wie Python, Data-Mining-Werkzeugen und R umgehen. Aber für viele von ihnen ist Process Mining noch nicht Teil der Data-Science-Tool-Box. Read more

KNN: Was sind künstliche neuronale Netze?

Ein künstliches neuronales Netzwerk (KNN) besteht aus vielen miteinander verbundenen künstlichen Neuronen. Die einzelnen Neuronen haben unterschiedliche Aufgaben und sind innerhalb von Schichten (layer) angeordnet. Sogenannte Netzwerk Topologien geben vor, wie viele Neuronen sich auf einer Schicht befinden und welche Neuronen miteinander vernetzt sind. Neuronale Netze werden im Bereich der künstlichen Intelligenz eingesetzt und sind ein Ansatz im Machine Learning, haben hier jedoch besondere Vor- und Nachteile.

Es gibt drei Schicht- und vier grundlegende Neuronen-Arten. Bei den Schichten wird unterschieden zwischen Eingabe-, Ausgabe- und verborgener Schicht (Visible, Output & Hidden Layer). Alle eingehenden Daten werden an den Eingabe-Neuronen (Visible Unit) in der Eingabeschicht angelegt. Diese wiederum geben die Daten weiter an die verbundenen Ausgabe- oder verborgenen Neuronen (Output, Hidden Unit). Zusätzlich kann in jeder Schicht noch ein Bias Neuron (Bias Unit) zum Einsatz kommen. Read more

3D-Visualisierung von Graphen

Die Graphentheorie ist ein wichtiger Teil vieler Methoden und Anwendungsgebiete für Big Data Analytics. Graphen sind mathematisch beschreibbare Strukturen, ohne die im Ingenieurwesen nichts funktionieren würde. Ein Graph besteht aus zwei Knoten (Ecken, engl. Vertex), die über eine Kante (engl. Edge) verbunden sind.

Auf Graphen stoßen Data Scientists beispielsweise bei der Social Media Analyse, beim Aufbau von Empfehlungssystemen (das Amazon-Prinzip) oder auch bei Prozessanalysen (Process Mining). Aber auch einige Big Data Technologien setzen ganz grundlegend auf Graphen, beispielsweise einige NoSQL-Datenbanken wie die Graphendatenbank Neo4j und andere.

Graphen können nicht nur einfache Verkettungen, sondern komplexe Netzwerke abbilden. Das Schöne daran ist, dass Graphen nicht ganz so abstrakt sind, wie viele andere Bereiche der Mathematik, sondern sich wunderbar visualisieren lassen und wir auch in unserem Vorstellungsvermögen recht gut mit ihnen “arbeiten” können.

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Mit der Visualisierung von Graphen, können wir uns Muster vor Augen führen und ein visuelles Data Mining betreiben. Iterative und auch rekursive Vorgänge sowie Abhängigkeiten zwischen einzelnen Objekten/Zuständen können visuell einfach besser verstanden werden. Bei besonders umfangreichen und zugleich vielfältigen Graphen ist eine Visualisierung in drei bzw. vier Dimensionen (x-, y-, z-Dimensionen + Zeit t) nicht nur schöner anzusehen, sondern kann auch sehr dabei helfen, ein Verständnis (z. B. über Graphen-Cluster) zu erhalten. Read more

Hadoop und Connected Cars

Wie Automotive Unternehmen mehr aus großen Datenmengen machen

Wussten Sie schon: Für 13% der Autokäufer ist ein Neu-Fahrzeug ohne Internetzugang ein “no-go”! Dreizehn Prozent! Das bedeutet gleichzeitig 13% weniger Umsatz für den OEM. Die Unternehmensberatung Bain erwartet, dass diese sogenannten Connected Cars in nur wenigen Jahren die Regel und nicht mehr die Ausnahme sein werden.  

Dabei sind Connected Cars nur der Anfang: OEMs stehen jetzt vor der Herausforderung, ihr Portfolio noch einmal deutlich zu erweitern. Ziel ist es, eine breite Palette maßgeschneiderter Produkte anzubieten, um die immer unterschiedlicheren Erwartungen an Kundennutzen, Fahrerlebnis, Lebenszyklus und Garantie zu erfüllen.

Um all diese Angebote zu identifizieren, zu entwickeln und auch betriebswirtschaftlich tragbar zu machen, müssen Daten analysiert werden – viele Daten!  Read more

Datenvisualisierung – Eine Wissenschaft für sich… oder auch zwei

Techniken für die Visualisierung und visuelle Analyse von Datenmengen gehören heute in vielen Unternehmen zu den essentiellen Werkzeugen, um große Datensätze zu untersuchen und sie greifbarer zu gestalten. Während die Anwendungssoftware dazu ständig weiterentwickelt wird, sind die dahinterliegenden Methoden ein beliebtes Forschungsthema in der Wissenschaft. Es gibt zahlreiche Tagungen, Workshops und Fachjournale, in denen neue Erkenntnisse, Verfahren und technische Innovationen ausgetauscht werden.
Interessant ist aber, dass sich in den vergangenen Jahrzehnten zwei große unabhängige Strömungen in der Forschung zum Thema Datenvisualisierung ausgeprägt haben. – Beide hängen mit dem übergeordneten Thema zusammen, begreifen sich jedoch sehr unterschiedlich. Read more

Automatisierte Extraktion von Rohstoffpreisen aus HTML basierten Dokumenten

Ein im ETL-Kontext häufiger Anwendungsfall ist die periodische Extraktion beliebiger Zeichenketten aus heterogenen Datenquellen. Ziel dieses Artikel ist, am Beispiel der beiden Industriemetalle Aluminium und Kupfer zu demonstrieren, wie mit vergleichsweise geringem Aufwand ein Monitoring von Rohstroffpreisen realisiert werden kann. Die tragende Technologie im Hinblick des Extraktionsprozesses wird hierbei die vielseitige Programmiersprache PHP sein. Die Speicherung der Rohstoffpreise wird MongoDB übernehmen und zur Koordinierung der einzelnen Elemente findet ein wenige Zeilen umfassendes Bash-Script, welches periodisch vom cron Daemon gestartet wird, Verwendung. Read more

Wissensvorsprung durch Datenhoheit – den Wandel zulassen

Wissen- das wertvollste Gut

Die Rede von der Wissensgesellschaft ist schon längst ein alter Hut. Der Begriff geht auf Daniel Bell zurück, der bereits 1973 im Rahmen seiner Studie „The Coming of Post-Industrial Society: A Venture in Social Forecasting“ zeigte, dass Wissen eine der wichtigsten Ressourcen in der Gesellschaft darstellt. Bell bezog sich hier primär auf theoretisches Wissen als strategische Ressource und dessen effektive Nutzung als Wettbewerbsvorteil. Längst ist klar geworden, dass Gleiches auch für digitales Wissen gilt. Immer mehr digitale Technologien durchziehen in ständig wachsendem Tempo unseren Alltag und bestimmen unser Leben. Durch die Digitalisierung des Wissens verändert sich die Welt des Wissens radikal. Read more